ZusammenfassungNotfallsituationen sind in der Kinder- und Jugendrheumatologie selten. Gerade deshalb stellt die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Notfällen im klinischen Alltag jedoch eine besondere Herausforderung dar. Zu den häufigsten Notfällen in der Kinder- und Jugendrheumatologie gehören infektiöse Erkrankungen wie die septische Arthritis, Osteomyelitis oder Pyomyositis. Persistierendes oder chronisch rekurrierendes Fieber erfordert immer den Ausschluss eines malignen Prozesses, bevor differenzialdiagnostisch entzündlich rheumatische Erkrankungen in Betracht gezogen werden müssen. Akute pulmonale, kardiale, neurologische oder thromboembolische Ereignisse im Rahmen der Primärmanifestation einer rheumatischen Erkrankung stellen Raritäten dar und bedürfen in der Regel einer individuellen Abklärung. Aber auch bei Patienten mit einer bekannten rheumatologischen Erkrankung können sich hinter einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes oder Fieber lebensbedrohliche Ursachen verbergen, wie beispielsweise unerwünschte Arzneimittelwirkungen, ein Makrophagen- Aktivierungssyndrom oder ein neu aufgetretenes Antiphospholipidsyndrom bei bekanntem systemischem Lupus erythematodes.