Zukunft der Sozialpsychiatrie

Abstract

ZusammenfassungDie Entwicklungen der Sozialpsychiatrie haben mit der Enthospitalisierung von chronisch psychisch Kranken, der Schließung der Langzeitbereiche und dem Ausbau der gemeindepsychiatrischen Versorgung einen vorläufigen Endpunkt erreicht. Die Erfolge dieser Entwicklungen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Reihe von Problemen fort bestehen. So ist es bei den älteren chronisch Kranken nicht zur vollständigen Enthospitalisierung, sondern meist zur Verlagerung der Versorgung in weniger qualifizierte, wohnortferne Pflegeheime gekommen. Daneben gibt es eine Gruppe von jungen chronisch Kranken, die sich durch eine zunehmende Anzahl stationärer Aufenthalte sowie durch vermehrte Suizidalität, Kriminalität und Gewaltbereitschaft auszeichnet. Es wird deutlich, dass Weiterentwicklungen der Sozialpsychiatrie vor allem eine engere und wirksamere Verbindung von gemeindenaher Psychiatrie und Klinik anstreben müssen als dies bisher der Fall war.

Sozialpsychiatrie kann als eigenständiges Gebiet abgeschafft werden – Pro

“…Gleich 2 renommierte Zeitschriften haben sich des Themas Ende 2012 angenommen. In der "Nervenheilkunde" [1] stellt Martin Bürgy fest, dass die "Entwicklung der Sozialpsychiatrie mit der Enthospitalisierung von chronisch Kranken, der Schließung der Langzeitbereiche und dem Ausbau der gemeindepsychiatrischen Versorgung einen vorläufigen Endpunkt erreicht" hat. Im Kontrastprogramm rufen A. Finzen, H. Elgeti und Y. Bieger in den "Sozialpsychiatrischen Informationen" [2] zu einer "Debatte über die Perspektiven der Sozialpsychiatrie in einer sich wandelnden Gesellschaft" auf.…”