Zusammenfassung
In den Experimenten wurde der Frage nachgegangen, ob die kalzinogene Aktivität von Trisetum flavescens durch den Silierungsprozeß beeinflußt wird. Drei Gruppen zu je fünf Schafen wurden während des Sommers 1976 wie folgt gefüttert: Gruppe A diente als negative Kontrollgruppe und erhielt ein täglich frisch gemähtes goldhaferfreies Klee‐Gras‐Gemisch. Gruppe B wurde mit täglich frisch gemähtem Goldhafer einer Monokultur gefüttert und galt somit als positive Kontrolle. Gruppe C bekam Goldhafer derselben Monokultur als Silage. Das Silofutter wurde in zwei nacheinander geernteten Portionen fermentiert (erste Charge – erster Schnitt in der Blüte; zweite Charge – zweiter Schnitt vor der Blüte).
Blutbefunde: Der Kalziumspiegel stieg in Gruppe B alsbald nach Versuchsbeginn bis an die obere physiologische Grenze und im weiteren Verlauf zeitweise leicht darüber; bei den übrigen Tieren bewegten sich die Ca‐Werte im oberen physiologischen Bereich. Während die Gehalte an anorg. P in Gruppe B alsbald nach Fütterungsbeginn über die Norm zunahmen, stiegen die Werte in Gruppe C erst ab der dritten Versuchswoche deutlich an; physiologische Werte in Gruppe A; Mg‐Spiegel in allen Gruppen unbeeinflußt.
Bei der Sektion nach 64tägiger Versuchsdauer und einer Nachperiode von 15 Tagen wiesen alle Schafe der Gruppen B und C deutliche Verkalkungen im Kreislaufsystem auf. Aus dem Ergebnis wird gefolgert, daß der Silierungsprozeß die kalzinogene Substanz in Trisetum flavescens nicht zerstört.