Man pflegt als peristaltische Bewegungen im engeren Sinne ge-wShnlich nur die in einer bestimmten Richtung wellenf0rmig yon Querschnitt zu Querschnitt fortschreitenden Contractionen muskulSser Hohlorgane (Magen, Darmcanal, Ureteren, Uterus) zu verstehen, deren Wande in der Regel aus glatten, langsgestreiften (nach P. Schultz) Muskelzellen gebildet sind. In Folge dessen verbindet sich mit dem Begriff auch noch eine gewisse Tr~tgheit der Contractionswellen, die es erm0glicht, den ganzen Vorgang ohne Weiteres mit dem Auge zu verfolgen. Man sieht aber leicht, dass derartige Bewegungserscheinungen durch alle Uebergi~nge verbunden sind mit dem ja auch yon Querschnitt zu Querschnitt erfolgenden Fortschreiten der Erregung (resp. der durch sie bedingten Contraction) in einer elementaren Muskelfaser. Zunachst kann in einem Hohlmuskel, dessert Wande, wie etwa beim Herzen, aus quergestreiften Muskelelementen bestehen, die Leitungsgeschwindigkeit so gross werden, dass der Vorgang trotz seiner unzweifelhaften principiellen Uebereinstimmung mit typischen peristaltischen Bewegungen nicht mehr durch unmittelbare Beobachtung als solche zu erkennen ist. Andererseits aber kiinnen auch ganz langsam und trage fortschreitende Contractionen sowohl in Organen vorkommen, welche aus einer Vielheit muskuliiser Elemente bestehen, aber fli~chenhaft ausgebreitet erscheinen E. Pflfiger, Archly fiir t)hysiologie. Bd. 102. 33