Zusammenfassung
Bei der Untersuchung des Infektionsmaterials von verschiedenen Personengruppen wurde ein ähnliches Spektrum der opportunistischen Pilze wie in der Luft, im Staub und auf den Gegenständen festgestellt.
Die größte Menge und die meisten Arten waren in den Atmungswegen zu finden.
Die Hefen kamen überwiegend in der Mundhöhle, im Sputum, im äußeren Gehörgang, im Liquor, in der Vagina, im Harn und im Stuhl vor. Die Schimmelpilze waren dagegen in der Nase, im Larynx, in den Bronchien, auf den Tonsillen und in den Kieferhöhlen vorherrschend. Auf der Haut waren beide Pilzgruppen fast gleichmäßig verteilt.
Von den Hefen war C. albicans Robin (Berkh.), von den Schimmelpilzen P. decumbens Thom am häufigsten.
Die Kultivationsbefunde zeigen eine bestimmte Beziehung zwischen den gefundenen Mikroben und den beobachteten Erkrankungen. Die Schimmelpilze führen zu den allergischen Erkrankungen des Respirationstraktes und einigen Ekzemen, die Hefen zu den mykotischen Prozessen auf der Haut, im Verdauungs‐ und Urogenitaltrakt und zu Erkrankungen, wie Pneumonie, Bronchitis, TBC und Tu pulmonum, bei denen günstige Wachstumsbedingungen gegeben sind.
Diese Annahme wurde bei einigen Erkrankungen auch durch die Reaktionen des Organismus bestätigt. So ergab sich bei Ekzemen eine starke Überempfindlichkeit gegen Cladosporium und‐Hefen und ein hoher Antikörpertiter gegen C. albicans Robin (Berkh.) und Penicillium.