Zur Psychologie von Heimat und Beheimatung – eignet sich Heimat als Thema der Umweltbildung?

Heimat konstruieren : eine qualitativ-rekonstruktive Studie zu handlungsleitenden Orientierungen von Kindern hinsichtlich ihrer Verortung in der Welt

“…Die Arbeit verfolgt einen konstruktivistischen Ansatz, Heimat wird hier als subjektive Konstruktion (vgl. Mitzscherlich, 1997) und nicht als statischer Raumausschnitt untersucht. Dies zeigt sich später auch in den Ergebnissen der Arbeit, wo nicht festgestellt wird, wie die Kinder Heimat definierten, sondern, welche Orientierungen für sie handlungsrelevant sind.…”

“…Damit wurde Heimat in ein Spannungsfeld zwischen erlebtem sozialen Raum und Gesellschaft gesetzt und es begann die Reflexion über Integration und Anpassung von Fremdem an die sogenannte Heimat als einen soziokulturellen Raum (Jäger, 2017). Die Verlegung des Heimatbegriffs in die "Innenwelt der Subjekte" (Mitzscherlich, 1997, S. 55) und die fehlende Reflexion über Heimat bezeichnet Mitzscherlich (1997) als nützliche Voraussetzung für die Ideologisierung und Politisierung des Heimatbegriffs im Nationalsozialismus.…”

“…Heimat konstatiert sich als ein "trotziger Begriff" (Sapir, 2011). Ontologisch entzieht sich der Begriff einer klaren Definition (Mitzscherlich, 2011). Das Wort Heimat zeigt sich als Alltagsbegriff, besetzt mit politischen und subjektiven Vorstellungen (Vojvoda-Bongartz, 2012b).…”

“…In der subjektiven Vorstellung bildet Heimat somit eine identitäre, emotionale "Grundeinheit", die sich als Basis darstellt, wenn andere Einheiten sich auflösen, zerbrechen oder auseinanderfallen Heimat kann dann wieder als menschliche Basis gebildet werden. Die Psychologin Beate Mitzscherlich (1997) expliziert Heimat auch als ein Grundprinzip der menschlichen Identität. Heimat stellt sich für sie nicht als lokal-territorialer Raum dar, sondern als sozialer Raum mit einem Beziehungsnetz, das "Individuen in Gruppen und Gesellschaft lokal, regional, national und global verortet" (Jäger, 2017).…”

“…Vereint in diesem sozialen Stammeskonstrukt besetzen sie ihre physischen Lebensumwelten gewalttätig und verteidigen ihre sozialen und territorialen Räume gegen andere. Neben diesen massiven Verteidigungen des Raumes, wie sie Maffesoli zeigt, beschreibt Mitzscherlich, dass Jugendliche durchaus das Bedürfnis haben, sich in ihrem Lebensraum lokal aktiv und sozial zu engagieren und so sowohl soziale Nähe als "auch die Möglichkeit, Räume zu beeinflussen und mitzugestalten, und nicht zuletzt die Erfahrung der Sinnhaftigkeit des eigenen Handelns" spüren wollen (Mitzscherlich, 2014b).…”