KurzfassungIn diesem Beitrag werden die Handlungsmöglichkeiten öffentlicher Akteure zur Steuerung von Reurbanisierung in Mittelstädten im Rahmen einer Fallstudie am Beispiel Bambergs untersucht. Es liegen zwei Leitfragen zugrunde: Welche planerischen Handlungsansätze werden in der Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik zur Steuerung von Reurbanisierung entwickelt? Wie beeinflussen lokale Akteurkonstellationen und -beziehungen die Handlungsmöglichkeiten zur Steuerung? Die Untersuchung schließt insbesondere an Debatten über lokale Reurbanisierungstreiber sowie an ein Planungs- und Steuerungsverständnis im Sinne von Governance an. Die Ergebnisse zeigen, dass Bamberg zunächst zur Umsetzung einer planerischen Reurbanisierung die Entwicklung vorhandener Konversionsflächen anstrebte und hierfür Steuerungsinstrumente sowie politisch-administrative Strukturen installierte. Die Inanspruchnahme der Konversionsflächen durch nichtkommunale Akteure verhindert jedoch im weiteren Verlauf die Konversion und schränkt in Verbindung mit den stark von monetären Gesichtspunkten geleiteten Handlungsorientierungen stadtpolitisch relevanter öffentlicher Akteure die Steuerungsmöglichkeiten stark ein. In der Folge ist eine Abkehr vom Ziel der planerischen Reurbanisierung zu erkennen. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion, unter welchen Kontextbedingungen Wachstumspolitiken zur Reurbanisierung entwickelt und umgesetzt werden können.