Die Platintetramminsalze, z. B. Pt(NH3)4Cl2, können nicht, wie A. WERNER annahm, plan konfiguriert sein, weil das nahe verwandte Äthyelnderivat, PtN(CH2 · CH2NH2)3Cl2, nicht zwei durch die Äthylenbrücke verbundene Stickstoffatome in trans‐Stellung besitzen kann. Auch die symmetrisch tetraedrische Konfiguration ist unmöglich, weil damit die Isomerie von Salzen wie die der eis‐ und trans‐chloride, Pt(NH3)2py2Cl2, unvereinbar ist. Die unsymmetrischtetraedrische oder bisphenoidische Konfiguration könnte zwar die Existenz dieser Isomeren erklären, aber nicht folgenden einfachen Reaktionsverlauf: . Denn hierbei bleibt der Unterschied zwischen den eis‐ und trans‐Formen in allen Reaktionsstufen erhalten, während die Konfiguration vom planen Bau ü das unsymmetrische Tetraeder zum symmetrischen Oktaeder wechseln müßte. Mit dem einfachen Reaktionsverlauf ist ein solcher doppelter radikaler Wechsel der Konfiguration ebenso unvereinbar, wie mit den neueren theoretischen Vorstellungen, welche die Anordnung der Liganden in Beziehung zum Elektronenbau des Zentralatoms setzen und deshalb eine möglichst gleichartige Konfiguration fü alle Komplexverbindungen desselben Zentralatoms fordern.
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