Zusammenfassung
Hintergrund Sinunasale Papillome sind Tumoren der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlen. Therapie der Wahl ist die vollständige Resektion unter tumorchirurgischen Kautelen. Zwei Eigenschaften machen die Tumornachsorge zu einer Herausforderung: Erstens die häufige Rezidiv-Entwicklung (auch viele Jahre nach Erstdiagnose) und zweitens die Möglichkeit der malignen Entartung. Diese Übersichtsarbeit beleuchtet diesbezügliche Risikofaktoren, um „Hochrisikopatienten“ zu identifizieren, die in der Tumornachsorge besondere Aufmerksamkeit verdienen.
Materialen und Methoden Es erfolgte eine ausführliche Literaturrecherche in PubMed (NCBI).
Ergebnisse Hauptrisikofaktor für Rezidive ist die unvollständige Tumorresektion. Daraus ergeben sich weitere Faktoren wie unzureichend radikale Operationstechnik, ausgedehnte Tumoren, erschwerte intraoperative Verhältnisse aufgrund der Tumorlokalisation oder bei der Rezidiv-Chirurgie. Zudem neigen junge Patienten und Raucher vermehrt zu Rezidiven. Risikofaktoren für eine maligne Entartung sind große Tumoren, Rauchen, höheres Alter bei Erstdiagnose, weibliches Geschlecht, Knocheninvasion und fehlende inflammatorische Polypen. Histopathologische Risikofaktoren für Rezidive sowie für maligne Entartung sind Dysplasien, Hyperkeratose, plattenepitheliale Hyperplasie und – sofern bestimmt – eine erhöhte Proliferationsrate, Aneuploidie sowie eine Infektion mit humanen Papillomaviren.
Schlussfolgerungen Eine vollständige Resektion der sinunasalen Papillome unter tumorchirurgischen Kautelen ist der Goldstandard. Postoperativ ist eine engmaschige Tumornachsorge (analog zu malignen Tumoren) zwingend erforderlich. Die meisten Autoren empfehlen einen Nachsorgezeitraum von mindestens 5 Jahren, manche sogar eine lebenslange Nachsorge. Patienten mit einem oder mehreren Risikofaktoren sollten engmaschiger nachbetreut werden.
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