[Cl3PNPCL3][MoCl6] wurde durch Umsetzung von [Cl3PNPCl3]Cl oder [Cl3PNPCl3][PCl6] mit MoCl5 erhalten. Seine Kristallstruktur wurde durch Röntgenbeugung bestimmt (R = 7,2% für 889 beobachtete Reflexe). Kristalldaten: a = 811,9, b = 2086, c = 1016 pm, β = 101,7°, Raumgruppe P21/c, Z = 4. Das [Cl3PNCl3]+‐Ion hat eine ähnliche Struktur wie im [Cl3PNPCl3][PCl6] mit einem PNP‐Winkel von 139°, obwohl die Verbindungen nicht isotyp sind. Durch partielle Hydrolyse von [Cl3PNPCl3][MoCl6] entsteht [Cl3PNPCl3][MoOCl4], das grüne, sehr hydrolyseempfindliche Kristalle bildet. Röntgenbeugungsdiagramme von Einkristallen von [Cl3PNPCl3][MoOCl4] zeigen Ebenen von diffuser Streuung senkrecht zu c*, welche eine zweidimensionale Fehlordnung anzeigen. Aus den zusätzlich vorhandenen scharfen Reflexen ergibt sich eine gemittelte Struktur mit den Gitterparametern a = 1598,4, b = 1141,2, c = 415,1 pm, Raumgruppe Pba2, Z = 2. Die gemittelte Struktur (675 Reflexe, R = 6,7%) ergibt ein Strukturmodell mit partiell besetzten Atomlagen, aus dem sich die tatsächliche, fehlgeordnete Struktur ableiten läß. Die Struktur besteht aus quadratisch‐pyramidalen [MoOCl4]−‐Ionen, die zu Strängen mit abwechselnden MoO‐Abständen von 166 und 249 pm gestapelt sind. Jeder Strang ist von sechs Säulen aus gestapelten [Cl3PNPCl3]+‐Ionen umgeben. Dreierlei Fehlordnung tritt auf: 1. Die polaren Anionenstränge haben [MoOCl4]−‐Pyramiden, die in die +c‐ oder in die —c‐Richtung weisen; 2. Für die [ClPNPCl3]+‐Säulen muß die Gitterkonstante verdoppelt sein, es kommen aber statistisch zwei Lagen vor, die um den Betrag c versetzt sind; 3. Die [Cl3PNPCl3]+ kommen in drei Orientierungen vor, die sich durch Drehung um 120° um die PP‐Verbindungslinie unterscheiden.