Einfluss auf das Eintrittsrisiko einer SectioLiteratur im Fokus Fragestellung Erhöht eine frühzeitige geburtshilfliche patientenkontrollierte Epiduralanästhesie bei einer Muttermund-(MM-)Weite von ≥1 cm das Risiko einer Schnittentbindung bzw. verlängert sie den Geburtsverlauf? Hintergrund In der Geburtshilfe wird die Epiduralanalgesie (PDA) im Vergleich zu systemischen Verfahren aufgrund ihrer Steuerbarkeit und Effektivität als Analgesieverfahren der ersten Wahl betrachtet [1]. Der optimale Anlagezeitpunkt ist jedoch immer noch Gegenstand kontroverser Diskussionen. Bisher konnten verschiedene Studien zeigen, dass die geburtshilfliche PDA nicht zur einer höheren Sectiorate führt, wenn sie bei einer MM-Weite von mehr als 4-5 cm begonnen wird [5]. Die hier vorgestellte monozentrische Studie von Wang et al. sollte anhand einer großen Patientenzahl die Hypothese prü-fen, ob eine sehr frühzeitige PDA ab einer MM-Weite von ≥1 cm im Vergleich zu einer PDA ab einer MM-Weite von ≥4 cm den Geburtsverlauf verzögert und die Sectiorate erhöht. Methode Am Universitätskrankenhaus in Nanjing (China) wurden im Zeitraum von Januar 2003 bis Dezember 2007 freiwillige gesunde Erstgebärende in die Studie aufgenommen. Nach spontan einsetzender Wehentätigkeit erfolgten die Ermittlung der MM-Weite und die Randomisierung in 2 Gruppen. Die Gruppe der frühen PDA (MM-Weite ≥1 cm) und die Gruppe der späten PDA (MM-Weite ≥4 cm) erhielten jeweils eine patientenkontrollierte PDA bei Erreichen des entsprechenden MMBefunds. Vor dessen Erreichen wurde jeweils eine Analgesie mit Pethidin (25 mg i.m., ggf. auch repetetiv) durchgeführt. Die PDA bestand in einer Testdosis von 3 ml 1,5%igem Lidocain und 5 µg/ml Epinephrin. Danach wurde der Bolus einer Mischung von 15 ml 0,125%igem Ropivacain und 0,3 µg/ml Sufentanil appliziert. Eine "Epidural-patient-controlled-analgesia"-(PCEA-)Pumpe mit dieser Mischung (10-ml-Bolus, 15-min-Sperrzeit, Stundenlimit 30 ml) wurde installiert. Eine Fallzahlanalyse ergab 5840 Patientinnen/Gruppe, um Unterschiede in der Sectiorate nachweisen zu können. Zur Kompensation möglicher Drop-outs wurden 7500 Frauen/Gruppe geplant. Ausschlusskriterien waren Allergie auf Opiate, Medikamentenabhängig-keit, chronische Schmerzsyndrome, Alter <18 Jahre oder >45 Jahre, Alkohol-oder Opiatabhängigkeit, keine Scheitellagen, Schwangerschaftsdiabetes oder Hypertonie und Zwillingsschwangerschaften. Primärer Studienendpunkt war die Sectiorate in den Gruppen. Sekundär wurden die Indikation zur Sectio, die Rate an instrumentell assistierten Entbindungen, die Zeit zur vaginalen Entbindung und die Scores für Schmerzen und Zufriedenheit ermittelt. Die erhobenen Daten des Neugeborenen beinhalteten Körpergewicht, Apgar-Score, Nabelschnurblutgaswerte, Antibiotikaeinsatz und eine NeonataleSepsis-Evaluation.
ErgebnisseVon den 15.000 Frauen mussten 2207 Patientinnen wegen der Erfüllung von Ausschlusskriterien von der Studie ausgeschlossen werden. Nach Randomisierung mussten weitere 164 Patientinnen aufgrund von Protokollverletzungen, technischen Problemen mi...
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