Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Desoxycorticosteronpivalat (DOCP) ist seit 2016 mit Zycortal® das einzige in Deutschland zugelassene Medikament für die Therapie des primären Hypoadrenokortizismus (Morbus Addison) beim Hund. Der Hersteller empfiehlt als Anfangsdosis 2,2 mg/kg. Sowohl eigene Erfahrungen als auch vereinzelte bisherige Veröffentlichungen lassen vermuten, dass eine deutlich niedrigere Anfangsdosis ausreicht. Gründe für eine Dosisreduktion sind die Verringerung der beträchtlichen Kosten mit Steigerung der Besitzermotivation zur Therapie sowie die Vermeidung einer Überdosierung und damit einhergehender Nebenwirkungen. Ziel unserer retrospektiven Studie war zu zeigen, dass eine Anfangsdosis von 1,5 mg/kg DOCP ausreicht, um einen Hund mit primärem Hypoadrenokortizismus stabil einzustellen. Material und Methode Aufnahme in die Studie fanden Hunde mit primärem Hypoadrenokortizismus, die mit einer DOCP-Anfangsdosis von 1,5 mg/kg s. c. therapiert worden waren. Dokumentiert wurden die 1., 2. und letztbekannte DOCP-Dosis sowie die Elektrolytkonzentrationen zum Zeitpunkt der Diagnose, 10–14 Tage nach der ersten DOCP-Injektion, am Tag der 2. und der zuletzt dokumentierten Injektion von DOCP. Ein Hund galt als stabil eingestellt, wenn er ein ungestörtes Allgemeinbefinden hatte, Natrium- und Kaliumkonzentration im Referenzbereich lagen und der behandelnde Tierarzt keine Dosisanpassung empfahl. Ergebnisse Alle 13 in die Studie eingeschlossenen Hunde waren nach der 1. bzw. 2. Injektion stabil eingestellt. Ein Hund benötigte als letzte dokumentierte Dosis 1,6 mg/kg DOCP, alle anderen ≤ 1,5 mg/kg (Median: 1,3 mg/kg, Spanne: 0,4–1,6 mg/kg). Elf Hunde erhielten monatlich eine Injektion, 2 Hunde alle 60 Tage. Der Beobachtungszeitraum betrug mindestens 7 Monate (Median: 20 Monate, Spanne: 7–26 Monate). Schlussfolgerung und klinische Relevanz Wir konnten zeigen, dass eine Anfangsdosis von 1,5 mg/kg DOCP (Zycortal®) ausreicht, um einen Hund mit primärem Hypoadrenokortizismus stabil einzustellen, aber teilweise Dosisanpassungen vorgenommen werden müssen. Für eine korrekte Einstellung der DOCP-Dosis ist eine regelmäßige Elektrolytkontrolle jeweils 10 Tage nach DOCP-Injektion als auch nach 28–31 Tagen nötig.
ZusammenfassungZwischen April 2018 und August 2019 wurden 6 Hunde mit labordiagnostischen Hinweisen auf ein Fanconi-Syndrom in der Tierklinik Hofheim vorgestellt. In allen Fällen ließ sich der Verdacht mittels Untersuchung der Aminosäuren im Harn bestätigen. Bei 5 der 6 Hunde bestand der hochgradige Verdacht auf eine alimentäre Genese, bei 3 Hunden konnte der Verlauf der Krankheit verfolgt werden. Durch unterstützende therapeutische Maßnahmen und Elimination der Leckerchen aus Trockenfleisch vom Speiseplan besserte sich die klinische Symptomatik bei den Hunden mit Verlaufskontrolle. Hierbei handelt es sich um die erste Fallserie von in Deutschland erkrankten Hunden. Die Häufigkeit des Auftretens des Fanconi-Syndroms in etwas mehr als einem Jahr in nur einer Tierklink lässt eine deutlich höhere Inzidenz vermuten, als derzeit angenommen wird.
ZusammenfassungDurch den laktationsbedingten sprunghaften Anstieg des Kalziumbedarfs nach der Geburt können hochleistende Milchkühe in eine hypokalzämische Stoffwechsellage geraten. Die Anfälligkeit für das Auftreten einer Gebärparese steigt dabei mit zunehmendem Alter der Tiere, hängt aber auch von zahlreichen anderen Faktoren wie dem Säure-Basen-Haushalt und der Versorgung mit Kalzium sowie anderen Mineralstoffen und Spurenelementen ab. Die Therapie erfolgt durch Kalziumapplikation, meist in Kombination mit Magnesium. Um die negativen Folgen des Kalziummangels zu vermeiden, sollte das Augenmerk jedoch auf dessen Prophylaxe liegen. Die peripartale orale Applikation von Kalziumverbindungen, eine der einfachsten Prophylaxemaßnahmen, ist mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden und setzt eine genaue Kenntnis des Geburtstermins voraus. Letzteres trifft auch für die parenterale Applikation von Vitamin D3 zu, die 1 Woche vor der Geburt erfolgen sollte. Zusätzlich birgt diese Methode bei wiederholter Anwendung die Gefahr einer Kalzinose. Die Verringerung des Kalziumangebots in der Trockensteherfütterung aktiviert die Mechanismen zur Kalziumhomöostase und stellt eine weitere Möglichkeit zur Prophylaxe der Gebärparese dar. Auch das gezielte Herbeiführen einer milden (kompensierten) metabolischen Azidose im Organismus, um die Sensitivität der Parathormonrezeptoren zu erhöhen und die Kalziumresorption im Darm zu steigern, kann zur Prophylaxe der Hypokalzämie eingesetzt werden. Hierzu dient eine sog. DCAD-Fütterung (DCAD = dietary cation anion difference) am Ende der Trockenstehperiode, bei der die Menge der starken Kationen (Kalium und Natrium) sowie der starken Anionen (Sulfat und Chlorid) beeinflusst wird. Dies geschieht entweder durch kaliumarme Fütterung (Teil-DCAD) oder den zusätzlichen Einsatz von sauren Salzen (Voll-DCAD). Insbesondere die Voll-DCAD ist mit einem nicht unerheblichen Analyse- und Kontrollaufwand verbunden. Je nach Inzidenz und Betriebsgröße sowie personellen und strukturellen Möglichkeiten gilt es daher, die am besten geeignete Methode zur Gebärpareseprophylaxe auszuwählen und umzusetzen.
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