Die Theorie des Foucaultschen Pendelversuchesa) hat zuerst B i n e t 3, auf gewisse Differentialgleichungen zuriickgefuhrt, die aus allgemeineren, von Poisson4) entwickelten Gleichungen hervorgehen und auBer der Schwere und Fadentension noch die sogenannte zusammengesetzte Zentrifugalkraft von Coriolis enthalten; mit anderen Worten, das zuerst von E'oucaul t ausgesprochene Sinusgesetz wird theoretisch als eine Folge dieser fingierten Kraft angesehen. Mit der von Bine t gegebenen, auf Prinzipien der Dynamik beruhenden Beweisfuhrung waren zwar Liouville6) und Poinsot6) nicht einverstanden , ihren anderen , auf geometrischer Anschauung basierenden Beweis haben sie jedoch nirgends ausfiihrlicher mitgeteilt. Seitdem sind die von B i n e t angewandten Differentialgleichungen allgemein als Grundlage fur die Theorie des Foucaultschen Pendelversuches angenommen und der Ausgangspunkt vieler theoretischer Arbeiten in dieser Richtung geworden.Nun zeigt einerseits eine allgemeine Theorie der Coriolisschen Kraft, auf welche doch das. von F o u c a u l t beobachtete Phiinomen zuruckgefiihrt wird, daB im vorliegenden Falle mit der Anderung der Bewegungsrichtung auch der Richtungssinn der Coriolisechen Kraft geilndert wird und daher die Erscheinung einer fortwilhrenden Drehung der Bewegungsebene des Pendels in ein und demselben Sinne so nicht erklart werden kann. Andererseits reprasentieren die von B i n e t gerade ver-1) Vgl. A. Denizot, Physik. Zeitschr. 6. p. 342. 1905.

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