ZusammenfassungAusgangspunkt der im Beitrag verwendeten Daten bildet eine längsschnittlich angelegte Evaluationsstudie zur Implementierung eines (innovativen) Lehrplans in Luxemburg. In den Fokus rücken dabei fachkulturelle Wahrnehmungs‑, Denk- und Handlungsmuster von Sportlehrkräften, um zu untersuchen, welche spezifischen Ausprägungen die Umsetzung des im Lehrplankonzept verankerten erziehenden Sportunterrichts eher begünstigen oder hemmen. Die Theorien der Schul- und Fachkulturforschung werden überblicksartig aufgeführt und im Anschluss als Reflexionsfolien herangezogen, um abgebildete fachkulturelle Strukturen zu erklären. In der Fragebogenerhebung des Lehrplanevaluationsprojekts wurden sowohl didaktische Unterrichtsverständnisse („pädagogische Denkmuster“) als auch präferierte Leistungsbewertungskriterien und Unterrichtsarrangements („Unterrichtspraktiken“) von Sportlehrkräften eruiert, die weiterführend typisiert wurden. Über eine Diskriminanzanalyse lassen sich drei Gruppen klassifizieren, die typenspezifische Denk- und Handlungsmuster bzw. hybride schulische Fachkulturen widerspiegeln und eine unterschiedliche Nähe zum Lehrplankonzept aufweisen. Damit ergeben sich Rückschlüsse auf kollektive Denk- und Handlungsstrukturen einer Population, die theoretisch eingeordnet und im Blick auf ihre fachdidaktische Bedeutung diskutiert werden.
ZusammenfassungEine adaptive Selbstregulation gilt in der Professionsforschung zum Lehrer*innenberuf als wichtige individuelle Ressource von Lehrkräften für die Bewältigung von beruflichen Belastungen. Dies legt eine Auseinandersetzung mit der Frage nahe, über welche Regulationsprofile angehende Sportlehrkräfte hinsichtlich der Bewältigung von Anforderungen verfügen und welche Implikationen sich hiermit für die universitäre Lehrer*innenbildung ergeben. Von Interesse ist dabei nicht nur, ob Sport-Lehramtsstudierende über eher günstige oder eher ungünstige Verhaltensstile verfügen, sondern auch, ob sie Spezifika gegenüber anderen Sportstudierenden aufweisen. Die Ergebnisse einer Befragung von 851 Sportstudierenden sprechen dafür, dass sich diese zu vier verschiedenen Profilen der Selbstregulation zuordnen lassen. Signifikante Unterschiede existieren hinsichtlich der Verteilung auf diese Muster zwischen Studierenden des Lehramts und anderer sportwissenschaftlicher Studiengänge. So weisen Lehramtsstudierende mit einer höheren Wahrscheinlichkeit häufiger ein Schonungsmuster und seltener einen risikobehafteten Regulationsstil auf. Innerhalb der Subgruppe der Lehramtsstudierenden lassen sich marginale Unterschiede in der Musterverteilung in Abhängigkeit vom Geschlecht und keine Unterschiede für das Zweitfach nachweisen.
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