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Mit diesen Worten beschreibt Aline 2 , Studentin am Kigali Institute of Science and Technology (KIST), die zentrale Bedeutung der Zeremonie um das Feuer, die von den Überlebenden des Genozids an den Tutsi in Ruanda 1994 "cérémonie de commémoration" genannt wird. Die junge Frau bringt auch zum Ausdruck, dass um das Feuer eine andere Sprache möglich ist, eine Sprache, die im Spannungsfeld von Emotionen und sozialen Normen verläuft und die die Ordnung der alltäglichen Kommunikation zu transzendieren vermag. Für Aline ist das Feuer der Ort, wo Sprache sich einen Weg an die Oberfläche bahnt, einer Explosion gleich. Wenn Aline von "ils" (sie) spricht und von der Gefahr, dass die Zeremonie nicht mehr durchgeführt wird, so ist damit auf die staatlichen Behörden verwiesen, welche die von den Jugendlichen initiierte Zeremonie zu unterbinden versuchen. Die Fragilität des Sprechens kommt nicht nur in der Berücksichtigung des sozialen, kulturellen und institutionnellen Kontextes zum Vorschein, vielmehr wird deutlich, dass das Sprechen eine Erfahrung bedeutet, die Mut verlangt und gleichzeitig an den Ausdruck von Gefühlen gebunden Andrea Grieder Den Schmerz zur Welt bringen Subjektivitäten und rituelles Erinnern bei StudentInnen in Ruanda 1 Alle mündlichen Zitate sind Gesprächsnotizen entnommen, die ich während meines Aufenthalts in Ruanda von Februar bis August 2007 angefertigt habe. 2 Aus ethischen Gründen und zur Wahrung der Anonymität verwende ich für die Gesprächspartner Pseudonyme. Davon ausgeschlossen sind Personen mit repräsentativen und politischen Funktionen, Mitglieder von Organisationen und Fachpersonen. O n ne peut parler réellement de ce qu'on a vécu, sans éviter des sentiments, qu'autour du feu. Quand ils mettront fin à cette cérémonie, personne n'osera dire qu'on a coupé les seins de sa maman sous ses yeux. Autour du feu, tout le monde explose. 1 Brought to you by | University of Michigan

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