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1. Methodologische Vorüberlegung: Zum Problem der empirischen Verifikation des funktionalen Religionsbegriffs Die argumentativ zweifellos komplizierte Debatte darüber, was man sich (a) unter einem funktionalen' Religionsbegriff überhaupt vorzustellen habe, (b) welche konkrete Gestalt seine empirische Verifikation -heute und für unsere Kultur -besitzt, und (c), wie sich die Verifikation einer funktional' generierten Religions-Definition deutlich und hinreichend von der einer »substantiellen' Definition unterscheidet: diese erkenntnistheoretisch vertrackte und methodologisch verzwickte Debatte hält sich hartnäkkig. Sie holt uns immer wieder ein, auch dort, wo man ,nur' an einer »sozialen Topographie' der Religion zu arbeiten sich vorgenommen hat. Da mag es manchen kaum trösten, wissenssoziologisch-aufgeklärt darauf hinweisen zu dürfen, dieser als ,definitorischer Fließzustand' erscheinende Umstand mache doch eben gerade die Signatur unserer Gegenwart aus. Zumindest hätten auch viele Religionssoziologen es eben doch gern ein wenig »substantiell' -freilich ohne auf den »funktionalen' Blickwinkel verzichten zu wollen, der Absolution davon zu versprechen scheint, qua eigener Entscheidung-ja, gleichsam ,bekenntnishaft'! -sozialwissenschaftlich festlegen zu sollen, was man (selber) als forschender Frager für die authentische Ausdrucksgestalt der (eigenen) religiösen Existenz hält. Aus diesem Grund ist auch die Forderung auf Fachkonferenzen verständlich, die Aufmerksamkeitsregeln des Wahrnehmens von Religion zu explizieren, bzw. zu diskutieren, wie es denn jeweils zu dieser und keiner anderen Wahrnehmung im wissenschaftlichen Erkenntnisprozeß kommt. Es sollen dadurch auch Begriffsdiskussionen vermieden werden, die sich als Frage nach dem zeit-und kultunmabhängigen Wesen der Religion begreifen und damit das Phänomen Religion verkürzend mißverstehen. l Für diese Veröffentlichung überarbeiteter Vortrag auf dem "13. Bayreuther Kolloquium zu Fragen der religiösen Sozialisation", das unter dem Thema stand: "Soziale Topographie der Religion" (Schloß Thurnau/FrankenAngesichts des verständlichen Wunsches nach Beschreibung konkreter Phänomene, also nach Konkretionen des funktional gebrauchten Begriffs der Religion, ist an einige deutliche Sätze von Joachim Matthes zu erinnern, die er auf der 1. Arbeitssitzung der wiederbelebten Sektion Religionssoziologie in der DGS im Januar 1992 formuliert hat.Matthes fordert, ",Religion' und »Religiosität' als diskursive Tatbestände zu betrachten-als Tatbestände also, die sich im gesellschaftlichen Diskurs [erst] konstituieren". 2 Wenn und weil dies so sei, ist es, nach Matthes, auch angebracht, die wissenschaftlich betriebene ,Suche nach dem Religiösen' nicht als einen [solchen] methodischen Vorgang zu behandeln, in dem es darum ginge, "etwas, was es als eindeutig identifizierbares gibt, auf zuverlässige und gültige Weise zu ermitteln und zu analysieren". 3 Religion müsse vielmehr "als ein kulturelles Konzept" genommen werden, "das im gesellschaftlichen Diskurs zu Hause ist". 4 Das Wort "Religi...
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