Zusammenfassung Hintergrund Sprunggelenkdistorsionen stellen eine der häufigsten Verletzungen im Sport dar und können sich als chronische Sprunggelenkinstabilität manifestieren. In der Therapie und Prävention hat sich ein sensomotorischer Trainingsansatz der sprunggelenkumgebenden Strukturen als wirksam erwiesen. Es gibt Hinweise, dass auch ein Training der intrinsischen Fußmuskulatur beispielsweise die Balance verbessern kann. Ziel Ziel dieses narrativen Reviews ist die Darstellung der Evidenz eines Trainings der intrinsischen Fußmuskulatur bei Patient*innen mit Sprunggelenkinstabilität. Methode Im Januar 2022 wurde in den Datenbanken PubMed, Cochrane Library, EBSCOhost, PEDro, SPONET und BISp-Surf eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, die durch eine Freihandsuche ergänzt wurde. Dabei sollten Metaanalysen, Systematic Reviews und Interventionsstudien inkludiert werden, die Effekte einer Trainingsform der intrinsischen Fußmuskulatur bei Patient*innen mit Sprunggelenkinstabilität untersuchten. Die qualitative Bewertung der Literatur und Evidenz erfolgte anhand des Risk-of-Bias-Tools (RoB-Tool) des Cochrane Handbook sowie angelehnt an das GRADE-System. Ergebnisse Fünf randomisierte kontrollierte Studien mit insgesamt 150 Proband*innen wurden inkludiert. Vier Studien nutzten die Short-Foot Exercise (SFE), eine Studie die Towel-Curl Exercise (TCE) und eine wandte ein Training der Zehen an. Drei Studien wiesen einen großen, signifikant positiven Effekt (p<0,05) der SFE auf die subjektive Instabilität auf. Die SFE und das Zehentrainingsprogramm hatten signifikant positive Effekte (p<0,05) auf die Balance, wobei die Einbeziehung der SFE in ein Trainingsprogramm zu keinem Vorteil führte. Eine Studie stellte signifikant positive Auswirkungen (p<0,05) der SFE auf die Somatosensibilität fest. Alle 3 Trainingsformen führten zu deutlichen, signifikanten (p<0,05) Verbesserungen funktioneller Aspekte. Schlussfolgerung Es zeigen sich positive Effekte durch das Training der intrinsischen Fußmuskulatur bei Patient*innen mit Sprunggelenkinstabilität auf die subjektive Instabilität, Balance, Somatosensibilität sowie auf funktionelle Aspekte. Effektive Trainingsformen scheinen die SFE und ein Zehentraining zu sein, diese könnten eine sinnvolle Ergänzung zur konventionellen Therapie darstellen. Die Qualität der Evidenz ist jedoch zu gering, um eine klare Empfehlung aussprechen zu können.
Zur Therapie und Prophylaxe von Sprunggelenkdistorsionen wird meist die extrinsische Fußmuskulatur trainiert. Ein spezielles Training der intrinsischen Fußmuskeln findet kaum statt. Wie wichtig „Short-Foot Exercises“ oder ein Zehentraining nach einem Supinationstrauma sind, zeigt ein Review der Hochschule Furtwangen. Die Kernaussage: Das Trainieren der kurzen Fußmuskeln kann die subjektive Instabilität, Balance, Somatosensibilität und Funktionalität signifikant verbessern. Für Praxistipps ist die Qualität der Evidenz jedoch noch zu gering.
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