Der Begriff Destination stammt aus dem Lateinischen und bedeutet in seiner Übersetzung nichts anderes als ‚Bestimmung' oder ‚Endzweck.' Integriert in den touristischen Wortschatz wurde die Destination ein Synonym für den Ziel-oder Bestimmungsort bzw. das Zielgebiet einer Reise, obwohl die Funktion des Begriffes ursprünglich ausschließlich darin bestand, den bei Flugzeugen und Schiffsfahrten im Beförderungsvertrag genannten letzten Landeplatz nachzuweisen (vgl. SCHROEDER 1998, S. 81). Erst seit Mitte der 1990er Jahre hat der Terminus Destination einen neuen Tenor erhalten. Die seither vielfach zitierte Definition von BIEGER (1997, S. 74) charakterisiert eine Destination als "Geographischer Raum (Ort, Region, Weiler), den der jeweilige Gast (oder ein Gästesegment) als Reiseziel auswählt. Sie enthält sämtliche für einen Aufenthalt notwendigen Einrichtungen für Beherbergung, Verpflegung, Unterhaltung/Beschäftigung. Sie ist damit das eigentliche Produkt und die Wettbewerbseinheit im Tourismus, die als strategische Geschäftseinheit geführt werden muss." Diese inhaltliche Modifikation deutet darauf hin, dass sich Destinationen von diesem Zeitpunkt an als Wettbewerbseinheiten verstehen, die sich nur erfolgreich auf dem Markt plazieren können, wenn der komplexe Austausch-und Kommunikationsprozeß zwischen den privaten und öffentlichen Akteuren und Leistungsträgern auf der Angebotsseite sowie den Touristen auf der Nachfrageseite funktioniert. Das touristische Produkt stellt ein Bündel aus verschiedenen Leistungen dar, bestehend aus Übernachtung, Verpflegung, Unterhaltung, Transport etc., welches der Tourist in einem bestimmten Radius konsumiert. Folglich definiert sich die o.g. Destination aus der Sicht des Gastes, ihre Größe wird durch die Bedürfnisse des Gastes festgelegt, sie bietet ihm alle gewünschten Leistungen. Diese Abgrenzung ist nicht ganz neu, wirft man einen Blick in die Vergangenheit: Sie spiegelt im Grunde genommen die Erkenntnisse und methodischen Erfahrungen aus der fremdenverkehrsgeographischen Aktionsraumforschung wider. "In dieser Hinsicht hätte die Betriebswirtschaftslehre durchaus einmal einen Blick auf die geographische Fachliteratur werfen sollen, denn die Geographie hat schon vorgearbeitet. In der Fremdenverkehrsgeographie wurde bereits vor 25 Jahren damit begonnen, die Aktionsräume von Urlaubern zu ermitteln" (BECKER 2003). Mit Hilfe von Tagesprotokollen wurden die einzelnen Freizeitaktivitäten des Gastes außerhalb seiner Unterkunft erfaßt. Inhaltlich hat sich gezeigt, dass der größte Teil der über-Zu Beginn des Reisens war allein die Attraktivität der Landschaft Initiator für die Entwicklung von Fremdenverkehrsgebieten. Dabei schafft der Fremdenverkehr einen Sondertyp der Kulturlandschaft: Fremdenverkehrsgebiete sind kulturgeographische Raumeinheiten mit einem bestimmten siedlungs-, wirtschafts-und verkehrsgeographischen Gepräge, einem eigenen Lebensrhythmus sowie einem typischen raum-zeitlichen Wandel (vgl. KREISEL 1997, S. 8). Die traditionellen Reiseziele kamen mit einer relativ einfachen tour...