Zusammenfassung Hintergrund In Deutschland existiert ein zunehmender Bedarf an Ärzten. Zeitgleich gibt es viele approbierte Ärzte, die nicht ärztlich tätig sind. Diese wieder für eine ärztliche Tätigkeit zu gewinnen, wäre eine Maßnahme, dem Gesundheitssystem zeitnah Ärzte zuzuführen. Ziele der Studie waren daher die Exploration individueller Gründe für den Berufsausstieg sowie für die Entscheidung, zurück in den ärztlichen Beruf zu kehren. Ferner sollte der Stellenwert einer Teilnahme an einem Wiedereinstiegsseminar bei diesem Prozess erhoben werden. Methodik Im Rahmen einer qualitativen Studie wurden 28 halbstrukturierte Interviews mit ehemaligen Teilnehmern an einem Wiedereinstiegsseminar der Bayerischen Landesärztekammer geführt. Diese wurden mit einem Diktiergerät aufgenommen, pseudonymisiert, transkribiert und entsprechend der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Ergebnisse Gründe, die zu einer Berufspause führten, waren die Familiensituation, unattraktive Arbeitsbedingungen, ein Wohnortswechsel sowie die Stellensituation zu Zeiten der „Ärzteschwemme“. Beweggründe für die Wiederaufnahme der ärztlichen Tätigkeit waren weniger Anforderungen durch die Familie, finanzielle Notwendigkeit, die Befürchtung, den beruflichen Anschluss zu verpassen, Unterforderung in der aktuellen Tätigkeit sowie Wunsch nach Bestätigung. Das Wiedereinstiegsseminar wurde mehrheitlich als „ausschlaggebend“ auf dem Weg zurück in die ärztliche Tätigkeit genannt. Positive Aspekte waren hier der Austausch mit Gleichgesinnten und das wiedergewonnene Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Schlussfolgerung Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen, ist eine zentrale Aufgabe, um dem Verlust von hochqualifizierten Arbeitskräften vorzubeugen. Wiedereinstiegsseminare sollten gezielt die Aspekte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Ängste und Peeraustausch adressieren.
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