Zusammenfassung Ziel Das vermehrte Auftreten von Ketose in der Transitphase bei Milchkühen verursacht hohe ökonomische Verluste. Die frühzeitige Identifizierung betroffener Tiere bereits im subklinischen Stadium ermöglicht, die Erkrankungshäufigkeit zu reduzieren und Verluste zu vermeiden. Ziel der Studie war, die Eignung eines mobilen Testgeräts zur Analyse der Betahydroxybutyrat-Konzentration (BHB-Konzentration) in der praktischen Anwendung zu prüfen. Darüber hinaus sollten die mit diesem Gerät gemessenen BHB-Konzentrationen mit denen verglichen werden, die mit einer Laborreferenzmethode aus dem Blut der V. jugularis ermittelt wurden. Material und Methoden Bei 81 Milchkühen wurde zu 7 Zeitpunkten (14 und 7 Tage a. p. sowie 7, 14, 21, 28, 42 Tage p. p.) Blut für die Analyse der BHB-Konzentration entnommen. Zur Messung im Labor mit einer kinetisch-enzymatischen Methode diente Blut aus der V. jugularis und V. oder A. coccygea mediana, zur Messung mit dem Gerät WellionVet BELUA Blut aus der V. oder A. coccygea mediana sowie Kapillarblut (gewonnen am Übergang der Haut zur Schleimhaut an der Vulva). Ergebnisse Anfängliche Anwendungsfehler bei der Bedienung des Geräts konnten mit Training abgestellt werden. Bei den Analyseergebnissen im Labor lagen die BHB-Konzentrationen aus dem Blut der V. jugularis um 0,07 mmol/l niedriger als die in Blut aus der V. oder A. coccygea mediana. Die mit dem Testgerät ermittelten BHB-Konzentrationen in Proben der V. oder A. coccygea mediana lagen um 0,13 mmol/l niedriger und die im Kapillarblut um 0,12 mmol/l niedriger als die im Labor aus dem Blut der V. jugularis gemessenen. Die mit dem Testgerät gemessenen BHB-Konzentrationen differierten zwischen den beiden Entnahmelokalisationen nicht signifikant. Schlussfolgerung Für die Kapillarblutentnahme eignet sich die Lokalisation am Übergang von Haut zu Schleimhaut an der Vulva. Das Gerät WellionVet BELUA liefert sofort Ergebnisse mit guter Übereinstimmung zwischen den Messwerten in Proben von verschiedenen Blutentnahmeorten wie auch im Vergleich zur Laboranalyse. Das Testsystem ist zur Anwendung in Milchviehbetrieben geeignet. Als Matrix kann sowohl Kapillarblut als auch Blut aus der V. oder A. coccygea mediana empfohlen werden.
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Nach bereits publizierten Ergebnissen dieser prospektiven Studie zu Vorkommen, Vorbericht, klinischem Bild der Neuropathie des N. tibialis (Tibialis-Neuropathie, TN) war es Ziel auf Behandlung und Prognose dieser Erkrankung einzugehen. Material und Methoden Von 88 Deutsch-Holstein-Kühen mit ein- (ETN, n = 71) und beidseitiger (BTN, n = 17) TN konnten Daten von 68 Kühen (56 ETN, 12 BTN) ausgewertet werden. Sie wurden retrospektiv 4 Gruppen zugeteilt: ohne Behandlung – spontane Ausheilung innerhalb 48 h (Spontan, 5 ETN), kein Verband (0Cast, 8 ETN, 3 BTN) bzw. mit Behandlung mit Antiphlogistika und Stützverband (StV, 3 ETN) oder Kunstharzverband (Cast, 40 ETN, 9 BTN). Zu 5 Zeitpunkten (14, 21, 28, 42, 56 d nach Erstvorstellung) erfolgten Kontrollen der behandelten Kühe. Zur letzten Kontrolle erfolgte bei 29 Kühen, wie bereits zur Erstvorstellung, eine Bestimmung der Plasma-Kreatinkinase-Aktivität. Ergebnisse Bei behandelten Kühen mit ETN wurde eine deutlich höhere Ausheilungsrate beobachtet als bei unbehandelten Kühen (Cast 98 % und StV 100 % vs. 0Cast 62 %). Im Vergleich dazu war der beobachtete Unterschied zwischen behandelten und unbehandelten Kühen mit BTN nicht so deutlich (78 % vs. 67 %). Die ermittelte Überlebensdauer der Kühe nach Ausheilung der TN war höher als ohne Ausheilung (545 d vs. 100 d). Die initial erhöhten Plasma-Kreatinkinase-Aktivitäten näherten sich nach Behandlung wieder dem Referenzbereich (434 U/l vs. 152 U/l). Schlussfolgerungen Insbesondere für die ETN ist nach Therapie mit Antiphlogistika und stabilisierendem Verband die Prognose als sehr gut anzusehen. Bei BTN war die Prognose abhängig von Art und Grad der Primärschädigung. Hinweise für eine schlechte Prognose waren insbesondere Ausfälle der Hautsensibilität. Bei guter Prognose ist die Therapie der TN aus wirtschaftlicher Sicht zu empfehlen, da in dieser Studie die Kühe nach Ausheilung im Mittel bis mindestens zur darauffolgenden Laktation gehalten werden konnten. Klinische Relevanz Die Studie verdeutlicht die Vorteile der Behandlung mit einem stabilisierenden Verband im Ausheilungsverlauf der TN. Bei der TN scheint im Vergleich zu Neuropathien anderer peripherer Nerven die Schädigung der Muskulatur von besonderer Bedeutung für das Krankheitsgeschehen zu sein.
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