Der Beitrag diskutiert Medialität als eine der Bedingungen, die die Bezugnahme auf Forschungsgegenstände und Kunstwerke mitbestimmt. Dabei wird erkennbar, dass sowohl die Medientheorie als auch das Denken von und in Relationen nicht mit den Relata beginnt, sondern mit dem Prozess, in dem diese entstehen. Mit Dieter Merschs negativer Medientheorie und Jean-Luc Nancys Denken der Berührung wird Differenz als Voraussetzung dieses zugleich medialen wie relationalen Geschehens genauer betrachtet. Anhand von Beispielen aus den Beiträgen des Bandes wird anschaulich, dass die Medien, in und mit denen in den Künsten und Wissenschaft geforscht wird, entscheidend mitbestimmen, welche Gegenstände, Fragen und epistemischen Konstellationen dabei entstehen.
Welches Wissen findet auf welche Weise Eingang in künstlerische Arbeiten, welches geht wie aus ihnen hervor? Inwiefern ist auch das wissenschaftliche Erkenntnishandeln durch ästhetische Fragestellungen und Methoden geprägt? Wie verhalten sich neuere Ansätze einer künstlerischen Forschung dazu? Und wie lassen sich ausgehend von Fragen des Relationalen - des In-Beziehung-Setzens von Akteur_ innen, Institutionen und Material - neue Wissenspolitiken entwickeln? Die Einleitung zeichnet nach, wie diese Fragen aus der Tagung »How to Relate: Aneignen, Vermitteln, Figurieren« (UdK Berlin, Juli 2018) hervorgegangen sind, wie der Band sie um weitere Impulse ergänzt und welche formalen Strategien in den Beiträgen für die Arbeit am Relationalen gefunden werden. Gegen einen Formalismus der Beziehung, der Relationalität an sich als Wert künstlerisch-wissenschaftlicher Praxis begreift, werden die Beiträge als in sich pluraler (Leit-)Faden für eine multidirektionale Arbeit am Politischen vorgestellt.
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