Im Februar 2013 ist die Neufassung der DIN 4108 “Wärmeschutz und Energie‐Einsparung in Gebäuden – Teil 2: Mindestanforderungen an den Wärmeschutz“ [1] erschienen. Nach wie vor sind in DIN 4108‐2 die Mindestanforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz formuliert, welche durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) in Bezug genommen werden. Während sich die aktuelle EnEV 2009 [2] noch auf die Normenfassung vom Juli 2003 [3] bezieht, wird die EnEV‐Novelle auf die Neufassung der DIN 4108‐2 verweisen. Neben einer klareren Formulierung des Anwendungsbereichs und der Einführung neuer Definitionen wurden im Zusammenhang mit dem sommerlichen Wärmeschutz schwerpunktmäßig folgende Änderungen vorgenommen: – Die Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz wurden an neue Klimadaten angepasst, – in diesem Zusammenhang wurde eine neue Klimakarte erstellt und – das vereinfachte Nachweisverfahren (Sonneneintragskennwerte‐Verfahren) wurde überarbeitet und erweitert. – Darüber hinaus wurden die Berechnungsrandbedingungen für den sommerlichen Wärmeschutznachweis durch Simulationsrechnung konkretisiert. Dieser Beitrag dokumentiert die Hintergründe und stellt die Neuerungen zur Überarbeitung des sommerlichen Wärmeschutzes in DIN 4108‐2 dar. Summer heat protection – Revised version of DIN 4108‐2. In February 2013 the revised version of DIN 4108‐2 “Thermal protection and energy economy in buildings – Part 2: Minimum requirements to thermal insulation” has been published. As in the former version of this norm, herein expressed are the minimum requirements for summer heat protection those which are referenced by the German Energy Savings Regulation (EnEV). Whereas the current EnEV 2009 refers still to DIN 4108‐2:2003‐07 the new EnEV will point on the revised norm. In addition to a clearer wording for the scope of application and definitions, the essential modifications regarding summer heat protection in the revised DIN 4108‐2 are: – The requirements according to the summer heat protection have been adapted to new climate conditions and – in this context a new climate map for Germany has been developed. – The simplified proofing method for summer heat protection has been revised and enhanced. – The boundary conditions for dynamic simulations according to the proof of summer heat protection have been concretized. This article documents the background and improvements according to the revised version of DIN 4108‐2.
Anhand eines Einfamilienhauses und eines Mehrfamilienhauses wird mithilfe dynamisch‐thermischer Simulationsberechnungen der Einfluss der Wärmekapazität der Außen‐ und Innenbauteile auf den Nutzenergiebedarf für Heizen einerseits und den sommerlichen Temperaturkomfort andererseits aufgezeigt. Hierbei werden baupraktische Wand‐, Decken‐ und Bodenkonstruktionen jeweils in einer Ausführung in Kalksandstein (schwere Bauart) bzw. Holz (leichte Bauart) zugrunde gelegt und es werden die Fälle mit und ohne nächtliche Temperaturreduktion betrachtet. Das Wärmeschutzniveau wird dabei in drei Varianten entsprechend den Niveaus EnEV 2016, KfW‐Effizienzhaus 55 sowie KfW‐Effizienzhaus 40 gewählt. Die Nutzungsrandbedingungen entsprechen soweit möglich den Vorgaben gemäß DIN V 4108‐6, DIN V 18599‐10 und DIN 4108‐2; für die Klimarandbedingungen wird generell der Klimadatensatz TRY04 (Potsdam, Normaljahr) zugrunde gelegt. Es zeigt sich, dass eine schwere Bauart Vorteile sowohl hinsichtlich des Nutzenergiebedarfs Heizen als auch besonders hin sichtlich des thermischen Komforts im Sommer aufweist. Die ermittelten Einsparungen an Heizwärme betragen abhängig von der Gebäudegeometrie, dem Wärmeschutzniveau und den Nutzungsrandbedingungen (Nachtabsenkung) bis zu 4 %, ein thermischer Komfort im Sommer lässt sich im Vergleich zur leichten Bauart auch ohne Kühlung relativ leicht bewerkstelligen, ebenso wie die Einhaltung der gesetzlichen Mindestanforderungen.
Vor dem Hintergrund einer globalen Klimaerwärmung wird auch in der Stadt‐ und Gebäudeplanung die zunehmende Bedeutung des Mikroklimas im Hinblick auf den thermischen Komfort im Außen‐ und Innenraum sowie auf die Energieaufwendungen für Raumkonditionierung erkannt. Zur besseren Berücksichtigung dieses Aspektes in der Stadtplanung werden neben qualitativen vor allem quantitative Bewertungsverfahren benötigt. Globale Klimaveränderungen bewirken eine Intensivierung der städtischen Wärmeinsel und des Hitzestresses. In ausgewählten Stadtquartieren in Kassel wurden Untersuchungen zum thermischen Komfort in Außenräumen durchgeführt. Sie bestehen aus experimentellen Untersuchungen einschließlich von Befragungen zur Nutzung von urbanen Freiräumen und zum thermischen Empfinden sowie numerischen Simulationsberechnungen zur thermischen Belastung unter der Annahme der derzeitigen und zukünftigen regionalen Klimabedingungen. Die thermischen Bedingungen im Außenraum setzen sich im Gebäudeinnern fort, eine Verknüpfung der Innen‐ und Außenklimabetrachtungen muss daher erfolgen. Ziel einer Forschungsarbeit an der Universität Kassel ist die Untersuchung und Darstellung verschiedener Mikroklimate und ihres Einflusses auf das thermische Gebäudeverhalten (© 2009 WILEY‐VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim)
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