Am Beginn dieses Beitrages wird der Untersuchungsgegenstand anhand einiger charakteristischer Beispiele vorgestellt (1) und ein Beispiel exemplarisch etwas ausführlicher vorgestellt (1a). Anschließend wird eine Definition versucht (2). Dann folgen praktische Beobachtungen und Vorschläge (Maßregeln), wie man illuminierte Urkunden konkret in Projekte einbinden könnte und welche Perspektiven und Chancen sich ergeben könnten. 1) Beispiele illuminierter Urkunden Von ottonischer Zeit an gibt es Beispiele, bei denen gemalter "Buch"-Schmuck Teil von Urkunden ist 1. Nach derzeitigem Kenntnisstand stehen * Die während des Vortrags in Neapel gezeigte englischsprachige PowerPoint-Präsentation, die naturgemäß über die hier abgedruckten Bildbeispiele hinausgeht, wird von der Ludwig-Maximilian-Universität in München unter der URL zur Verfügung gestellt. 1 Das Phänomen ist den Diplomatikern seit langem durchaus bewußt. Bereits in der Revue archéologique 1847/48 veröffentlichte L. Douet-D'Arcq einen Beitrag unter dem Titel "Chartes à vignettes. Représentation de Charles V" (S. 749-756), der zwar nur französisches Material erwähnt, aber doch über die bekannten Beispiele aus der Regierungszeit von Karl V. (1364-80) hinausgreift. Einen profunden Überblick bietet A. Giry in seinem erstmals 1871 erschienenen Manuel de diplomatique (vgl. S. 502-507 der Auflage von 1925 [diese digitalisiert auf gallica .bnf .fr]). W. WAtten-bAch, Schriftwesen im Mittelalter (1 1871), weitet den Blick (erstmals?) über nationale Grenzen (vgl. die ganz kurzen Bemerkungen S. 221), die dritte Auflage (1896) enthält auf S. 383f. bereits eine ansehnliche Beispielfolge. Eine bemerkenswerte Initiative von Seiten der Archive stellt die Einrichtung und Publikation des Musée des Archives nationales. Documents originaux de l'histoire de France exposés dans l'Hôtel Soubise, introduction par A. mAury (1872), dar, dem 1878 der Band Musée des Archives départementales folgte, der statt Nachstichen bereits photographische Abbildungen enthielt. Zur rezenteren Forschung siehe S. 261. An den Archives nationales wurde ein eigenes Selekt mit "chartes à vignettes" (illuminierten Urkunden) eingerichtet; vgl .
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