Im Allgemeinen haben Organisationen keine gesteigerte Neigung, sich selbst in einer reflexiven Form zu thematisieren. Sie tun dies -so sieht es aus -nur, wenn sie dazu gezwungen werden. Auslöser dafür sind Umstände, die sich als Behinderungen des Normalbetriebs bemerkbar machen. Damit klar zu kommen, ist im Wesentlichen die Aufgabe des Managements.Das Eingeständnis, dass es überhaupt Schwierigkeiten gibt, fällt nicht leicht, eher sieht es so aus, als gehörte es zur Aufgabe des Managements (auch Beratung macht mitunter diesen Eindruck), Optimismus zu verströmen. Sobald Schwierigkeiten ihren Widerhall in den Interaktionen von Akteuren finden, hat man es mit Konflikten zu tun. Dieses Phänomen ist in Organisationen ebenso alltäglich, wie eine gewisse Abneigung zu bestehen scheint, explizit von "Konflikt" zu sprechen. Die Scheu vor dem Wort entspricht der Scheu vor dem Phänomen bzw. seiner Behandlung.Dabei könnte man es "emotionsfrei" damit halten, unter "Konflikt" eine Interessenskollision zu verstehen, die sich zwischen Personen ereignet, die zur Zusammenarbeit verpflichtet sind. Ein solches Konfliktverständnis zu Grunde gelegt, sieht man sich in der Beobachtung und Beratung von Organisationen vor einem äußerst umfangreichen Ausmaß potenzieller Konflikte.Obwohl man in der Gestalt der Organisation ein Mittel zur Erreichung bestimmter Ziele vorliegen hat, bringt der Umstand, dass Organisationen einen lebensweltlichen Kontext für Menschen darstellen, andere Bedeutungslagen mit sich. Beides geht nicht reibungsfrei zusammen. In einer Organisation sind wir (mit einem Wort Kants) im "Reich der Zwecke". Das Menschsein dagegen ist (wieder mit Kant) Ao. Univ.
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