Zusammenfassung: Trotz der Verfügbarkeit potenter Tetanusimpfstoffe sind dramatisch verlaufende Tetanusinfektionen noch immer im Alltag des Pferdepraktikers präsent. Dies gab Anlass verschiedene Impfstrategien und die daraus resultierende humorale Immunitätslage zu überprüfen. Es standen 91 Serumproben von Pferden mit glaubhafter Impfanamnese zur Verfügung, welche mittels Doppelantigen-ELISA (DAE) untersucht wurden. Die Seroprävalenz protektiver Tetanustoxoidantikörperkonzentrationen (TTAK) von ≥0,1 IE/ml betrug 92,3 %. 89 % der Pferde waren zum Zeitpunkt der Blutentnahme ihrem jeweiligen Alter entsprechend gemäß der "Leitlinie zur Impfung von Pferden", herausgegeben von der Ständigen Impfkommission des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt), immunisiert. In fünf Fällen hatten diese Tiere jedoch keinen ausreichenden Impfschutz. Hierzu zählten ein fünf Monate altes Fohlen, bei welchem die maternalen Antikörper bereits unter die Schutzgrenze abgefallen waren und zwei juvenile Pferde, welche die dritte Vakzination der Grundimmunisierung (GI) noch nicht erhalten hatten. Abweichungen von der Impfempfehlung bestanden ausschließlich in Form verlängerter Abstände der Wiederholungsimpfungen von drei bis zu acht Jahren, wobei diese Tiere jedoch protektive TTAK aufwiesen. Unter alleiniger Betrachtung des Patientenalters wiesen alle Pferde über 20 Jahre (n =12) TTAK weit oberhalb der Schutzgrenze auf. Hinsichtlich der Anwendung unterschiedlicher Boosterintervalle unterschieden sich die TTAK nicht signifikant (p = 0,117). Der zeitliche Abstand zwischen letzter Tetanusimpfung und Probennahme ließ keine Prognose über die zu erwartenden TTAK zu. Selbst Pferde mit einheitlichem Impfregime reagierten sehr heterogen. Entgegen der Meinung eine bessere Immunantwort sei effektiver, je weniger Komponenten zeitgleich geimpft werden, unterschieden sich die TTAK nach Impfung mit monovalenten Vakzinen nicht signifikant von denen nach Durchführung einer Kombinationsimpfung (p=0,63). Basierend auf diesen Ergebnissen und experimentellen Daten aus Vakzinationsversuchen empfehlen wir zur Vermeidung fehlerhafter Immunisierungen vor der Erstvakzination eine Bestimmung der TTAK mit Vollendung des fünften Lebensmonats, welche zuverlässig und schnell mittels eines Streifentestes vor Ort vorgenommen werden kann. Im zweijährlichen Intervall vorgenommene Wiederholungsimpfungen sind nicht besser protektiv. Die Impfempfehlung könnte auch ein acht-bis 10-jähriges Intervall für Auffrischungsimpfungen ausweisen. Die Tetanusimmunität betreffend ergeben sich keine Nachteile bei gleichzeitiger Impfung weiterer Antigenkomponenten. Gewissheit über den tatsächlichen Immunstatus kann nur über die Bestimmung der TTAK erlangt werden, da auch die Dokumentation der Impfungen selbst fehlerhaft sein kann.Schlüsselwörter: Impfung / Prophylaxe / maternale Antikörper / Immunitätsdauer / Schnelltest / Immunologie Immunization strategies and seroprotection against tetanus in horses in central germany Despite the availability of potent tetanus vaccines, highly fatal...
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