ZusammenfassungDie vorliegende Studie untersucht Ressourcen in inklusiven Settings und prüft ihr Zusammenspiel mit inklusiver Selbstwirksamkeit. In einem Mixed-Methods-Design wurden 43 Grundschullehrkräfte in Interviews nach ihren persönlichen Ressourcen in inklusiven Settings gefragt. Flankierend wurde in einem Online-Fragebogen inklusive Selbstwirksamkeit standardisiert erfasst. Die Ergebnisse zeigen, dass Grundschullehrkräfte besonders häufig soziale Unterstützung und Selbstregulation, weniger Überzeugungen, Werthaltungen und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten oder pädagogisch-didaktisches Wissen als Ressourcen beschreiben. Als potenziell handlungsrelevante Variable wird die inklusive Selbstwirksamkeit zu einem bedeutenden Anteil von sozialer Unterstützung und Selbstregulation erklärt.
Ausgehend von theoretischen und empirischen Hinweisen zu Mehrbelastungen von Lehrkräften in inklusiven Settings fragt der Beitrag, welche spezifischen Situationen Grundschullehrkräfte in inklusiven Settings besonders belasten. Hierzu wurden im Rahmen des Projekts BISU (Belastungen in einer inklusiven Schule und im gemeinsamem Unterricht begegnen) Belastungssituationen und Wohlbefinden von Grundschullehrkräften in Leitfadeninterviews erhoben und inhaltsanalytisch ausgewertet. Aus den Befunden wird das Potenzial der Reflexion eigener und fremder Erwartungen sowie persönlicher Grenzen als Ansatzpunkt eines Fortbildungskonzepts ( Lehr KRÄFTE) zur Professionalisierung von Lehrkräften für ein erfolgreiches Belastungsmanagement abgeleitet und diskutiert. Schlüsselwörter Inklusion, Heterogenität, Belastungen, Professionalisierung 1 Problemaufriss und Fragestellungen Die Grundschule für (fast) alle Kinder ist seit ihrer Gründung mit der Heterogenität ihrer Klientel befasst, die durch aktuelle Transformationen (z. B. UN-Behindertenrechtskonvention) eine Ausweitung um besondere pädagogische Förderbedarfe erfährt. Erste Befunde verweisen darauf, dass diese erweiterte Heterogenität das Belastungserleben von Lehrkräften erhöhen könnte (vgl. Hedderich 2016; Peperkorn & Horstmann 2018). Zugleich werden Ressourcen -theorieübergreifend (vgl. Bakker & Demerouti 2007) und empirisch gestützt (vgl. Döring-Seipel & Dauber 2010) -als relevante Schutzfaktoren im Umgang mit Belastungen identifiziert, die wichtige Hinweise für die Entwicklung von Präventions-und Interventionsstrategien liefern. Allerdings fehlt es noch an gesicherten
Im Beitrag werden erste Ergebnisse einer Teilstudie des Projekts POWER (Empowerment für Studierende und Lehramtsanwärter:innen der Primarstufe -Belastungen und Ressourcen in inklusiven Settings) berichtet: Die Interviews mit Grundschullehramtsanwärter:innen (N = 38) geben einen ersten Aufschluss darüber, welche Entwicklungen Lehramtsanwärter:innen in ihrem Ressourcenspektrum während des Vorbereitungsdienstes im Umgang mit problematischen Fällen in inklusiven Settings (im weiten Sinn) wahrnehmen. In einem Mixed-Methods-Design werden die Merkmale dieser selbst wahrgenommenen Entwicklungen identifiziert und mit der Belastungsintensität der Fälle in inklusiven Settings in Verbindung gesetzt. Mit Blick auf die Lehrer:innengesundheit werden die Ergebnisse als Ansatzpunkte zur Konzeption geeigneter Präventionsmaßnahmen im Vorbereitungsdienst diskutiert.
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