gröszeres denkmal unsern dichtern zu errichten bleibt in herausgabe ihrer werke, wie bisher sie nicht einmal begonnen, geschweige denn vollbracht ist. der uns heute vor hundert jahren geborne ruht nun schon über funfzig im schosz der erde und seine gedichte liegen immer nicht so vor augen, dasz wir ihre folge und ordnung, die verschiedenheit der lesart überschauen, alle ihre eigenthümlichkeit aus sorgfältiger erwägung ihres sprachgebrauchs kennen lernen, dann der textfestellung in würdiger äuszerer gestalt uns erfreuen könnten. für Schiller, es ist wahr, ist mehr geschehen als für Göthe und dieser fällt auch viel schwerer. . . . Göthe und Schiller haben ihre gedichte vielfach umgearbeitet, oft weichen die texte von einander ab wie kaum stärker bei mittelhochdeutschen gedichten, und nicht überall wird man die neue lesart der alten vorziehen, es ist aber nothwendig und höchst belehrend beide und alle texte so viel es gibt zu kennen" (Jacob Grimm, Reden und Abhandlungen, 2. Aufl. [Berlin, 1879] 375-99, 396).Abstract: German editorial theory is only just beginning to take a systematic look at its history. The great tradition of editions of German literature since the nineteenth century has, of course, always been stressed, but the historical conditioning of editorial methodology and practice has hardly been studied as yet. The present article therefore tries to describe important stages in the development of German editorial theory and to explain their historical context.
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