ZusammenfassungIn Deutschland ist der institutionalisierte Austausch zwischen Eltern und Fachkräften in der pädagogischen Praxis als ‚Elterngespräch‘ mittlerweile fest verankert. Während in Elterngesprächen über Kinder gesprochen wird, ist bislang nicht bekannt, welche Perspektiven Kinder auf diese haben. Im vorliegenden Beitrag bilden Aussagen von Kindern zu Elterngesprächen den Analysegegenstand. Grundlage hierfür sind qualitative (Gruppen‑)Interviews (n = 32) mit Kindern zwischen 3–6 Jahren, die 2017–2018 in einer Kindertageseinrichtung geführt wurden. Die Ergebnisse legen offen, was Kinder über Elterngespräche wissen und wie sie das Sprechen der erwachsenen Beteiligten über sie einschätzen. Auch zeigt sich, dass die Kinder unterschiedlich ausgeprägte Wünsche über Informiertheit und Involviertheit zu Elterngesprächen haben. Insgesamt lässt sich konstatieren, dass die Kinder ihre Perspektiven auf Elterngespräche in den Kontext generationaler Ordnung stellen.
Der Zugang zu frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung bildet seit mehreren Jahren Ausgangspunkt unterschiedlicher (sozial)politischer Maßnahmen, um gesellschaftlichen Ungleichheitsverhältnissen entgegenzutreten. In den vergangenen Jahren rückte dabei die lokale Steuerungsebene als zentraler Akteur in der Gestaltung frühkindlicher Bildungsangebote zunehmend in den Blick der Forschung. Der vorliegende Beitrag schließt hier an und fragt in einer international vergleichend angelegten Studie danach, ob und wie lokales Steuerungsgeschehen in dezentral organisierten Betreuungssystemen (un)gleiche Zugangsbedingungen hervorbringt. Ausgehend von einer governance-analytischen Perspektive bilden die Grundlage der Studie qualitative Interviews aus Fallstudien in drei Kommunen in Deutschland, Kanada und Schweden, die inhaltsanalytisch ausgewertet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Handlungsspielräume der Kommunalverwaltungen durch vorgegebene Regelungen und strukturelle Rahmenbedingungen definiert werden. In der Angebotsausgestaltung vor Ort setzen die Kommunen allerdings unterschiedliche Prioritäten, die jeweils ungleiche Zugänge fördern (können).
In den vergangenen Jahren hat das Verhältnis zwischen Familie und Kindertageseinrichtung im politischen, fachpraktischen und -wissenschaftlichen Diskurs an Bedeutung gewonnen und wird insbesondere mit Bezug auf die Zusammenarbeit zwischen Familie und Kindertageseinrichtung verhandelt. Im pädagogischen Alltag bildet der Kontakt zwischen Eltern und Fachkräften ein zentrales Moment der Zusammenarbeit. Ausgangspunkt des Kontaktes sind häufig die Kinder, welche auch – zumindest theoretisch – als Teil des Verhältnisses zwischen Familie und Kindertageseinrichtung konzipiert werden. Bislang ist jedoch wenig darüber bekannt, inwiefern Kinder dieses Verhältnis (mit)gestalten (können). Im Rahmen eines kindheitstheoretischen Forschungsprojekts wurde mittels ethnographischen Beobachtungen die Akteurschaft von Kindern (3 bis 6 Jahre) im täglichen Austausch von Eltern und Fachkräften am Beispiel von Tür- und Angelgesprächen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder als Akteur_innen in vielfältiger Weise an der Zusammenarbeit zwischen Familie und Kindertageseinrichtung beteiligt sind, indem sie etwa als Expert_innen sowohl für Zuhause als auch für die Einrichtung agieren oder Erwachsene als Sprachrohr für eigene Interessen nutzen.
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