Zusammenfassung. Der in der TEDS-M-Studie (Teacher Education and Development Study: Learning to Teach Mathematics) entwickelte Test zur Erfassung pädagogischen Wissens am Ende der Lehramtsausbildung hat sich in diversen Untersuchungen als zuverlässiges Messinstrument erwiesen, für das eine Reihe von Ergebnissen vorliegt, die die Validität der Testwertinterpretationen bei (angehenden) Lehrkräften in unterschiedlichen Ausbildungsstadien und –kontexten unterstreichen. Ein wesentlicher Validierungsschritt steht jedoch noch aus: Die Überprüfung, ob sich der Test eignet, um quantitative und qualitative Aussagen zum pädagogischen Wissen von berufstätigen Mathematiklehrkräften zu treffen. Im Rahmen des Projekts TEDS-Validierung wurde an 113 Mathematiklehrkräften geprüft, ob der Test das Wissen der Lehrkräfte reliabel und differenziert erfasst. Darauf aufbauend wurde im Sinne der Konstruktrepräsentation ( Embretson, 1983 ) untersucht, ob er konstruktrelevante, kognitive Bearbeitungsprozesse erfordert, wie sie von König (2009) und Klemenz und König (2019) modelliert wurden. Die Analysen bestätigen, dass der Test auch bei berufstätigen Mathematiklehrkräften ein reliables Messinstrument darstellt und unterstreichen, dass die kognitive Komplexität der erforderlichen Bearbeitungsprozesse einen bedeutsamen Anteil der Schwierigkeitsvarianz aufklärt. Sie liefern somit einen ersten Hinweis für die Konstruktrepräsentation und die Grundlage für eine qualitative Interpretation der Testwerte. Diese Interpretation wird durch Varianzanalysen validiert, die zeigen, dass Personen, die kognitiv komplexere Bearbeitungsprozesse im pädagogischen Wissenstest vollziehen können, auch ausgeprägtere situationsspezifische, pädagogische Fähigkeiten aufweisen als Vergleichspersonen.
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