Zusammenfassung Auch in der Coronakrise korrespondiert ein niedriger sozioökonomischer Status (z.B. niedrige Bildung, niedriger beruflicher Status, niedrige Löhne) von Erwerbstätigen mit ungleich schlechteren Gesundheitschancen und größeren Krankheitsrisiken. Überdies sind verschiedene Tätigkeitsgruppen (mit jeweils spezifischen Qualifikationen und Status) unterschiedlichen Gesundheitsrisiken ausgesetzt, generell und im Besonderen, während eine hoch ansteckende Virusinfektion grassiert. Das Infektionsrisiko unterscheidet sich zwischen Berufsgruppen, die Interaktionsarbeit in Kopräsenz ausüben, und solchen, die sie primär technisch vermittelt verrichten. Die wegen der Covid-19-Pandemie von Betrieben zu treffenden Infektionsschutzmaßnahmen haben nicht-intendierte Folgen für die Arbeitsqualität, die abhängig vom Tätigkeitsfeld unterschiedlich ausfallen. Der vorliegende Beitrag analysiert vergleichend das Krisenmanagement und seine gesundheitlichen Herausforderungen bei Unternehmen der sozialen Dienste (Pflege, Hauswirtschaft) und der IT-Services sowie deren Auswirkungen auf die Beschäftigten und ihre Arbeitsqualität. Es wird anhand von Betriebsfallstudien verdeutlicht, dass das betriebliche Krisenmanagement einerseits gesundheitliche Ungleichheit zu begrenzen vermag, andererseits aber auch neue Arbeitsbelastungen hervorbringen kann, die Gesundheitschancen von Beschäftigten verschlechtern können.
ZusammenfassungDer Beitrag stellt die quantitativen Evaluationsergebnisse des FlexiGesA-Projektes dar und zeigt inwieweit ausgewählte betriebliche Gesundheitsförderungsmaßnahmen gesundheitliche Verbesserungen bei den Beschäftigten im Zeitverlauf erzielen. Bei den Interventions- und Referenzbetrieben der Branchen IT-Services und ambulante soziale Dienste (ASD) (Unter ambulante soziale Dienste (ASD) sind im Folgenden die ambulante Pflege und auch weitere Dienste, wie insbesondere die haushaltswirtschaftliche Versorgung pflegebedürftiger Menschen in ihrer Häuslichkeit, gemeint) wurden psychische Gefährdungsbeurteilungen eingeleitet. Im linearen Multilevel-Regressionsmodell konnte insgesamt kein signifikanter Effekt für die ausgewählten Outcome-Variablen wie allgemeiner Gesundheitszustand,Präsentismus und Burnout ermittelt werden. Tendenziell zeigen allerdings die deskriptiven Auswertungen aller Skalen und im Abgleich mit einer deutschlandweit erhobenen Datenbank in einigen Bereichen positive Ergebnisse.
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