Dialkylindiumchloride reagieren mit Hydrazinderivaten zu unterschiedlichen Addukten, die eine bemerkenswerte strukturelle Vielfalt zeigen. Die äquimolare Umsetzung von Me2InCl mit Phenylhydrazin ergibt das erwartete Monoaddukt [Me2InCl·NH2NHC6H5] (1), in dem der Ligand über sein NH2‐Stickstoffatom an das zentrale Indiumatom koordiniert und das im festen Zustand über eine In—Cl—In‐Brücke dimer vorliegt. Bei der entsprechende Reaktion mit tert‐Butylhydrazin entsteht dagegen unter asymmetrischer Spaltung des Indiumhalogenids die ionische Verbindung [Me2InCl2]‐[Me2In(NH2NHCMe3)2]+ (3), in deren kationischem Bestandteil zwei NH2‐Gruppen am Indiumatom koordinieren. Im Gegensatz dazu ergibt sterisch höher abgeschirmtes (Me3C)2InCl mit diesem Hydrazin ein Addukt 2, das zwar analog zu 1 ist, im Festkörper aber nicht dimerisiert. Ein Unterschuß von Phenylhydrazin führt zur Bildung der Verbindung (Me2InCl)4[NH2N(H)C6H5]2 (4), in der ein Ausschnitt aus der Leiterstruktur von Me2InCl mit vier Formeleinheiten des Halogenids durch zwei terminale Hydrazinliganden stabilisiert wird. Nur in wenigen Kristallen wurde eine entsprechende Verbindung 5 mit tert‐Butylhydrazin erhalten, die eine komplizierte dreidimensionale Struktur aufweist. Daneben wird über die Molekülstruktur von In(CMe3)3 (6) berichtet.
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