Rede ab" und damit auch allgemeiner das Verweben und Verflechten von Sprache und Materialien.1 Im Rahmen des SFB 933 bezeichnet der Begriff "Kontext" in erster Linie vergangene Verwendungsbereiche und damit eine Verknüpfung von Handlungen und Objekten. Sofern texttragende →Artefakte und deren Beziehungen zu Rezipienten im Vordergrund stehen, geht es bei der Beschreibung von Kontexten zudem um die spezifische Funktion des →Geschriebenen und um die wechselseitige Abhängigkeit von Text und Textträger.Im Gegensatz allerdings zu materialnahen Fächern, in denen "Kontext" mit "Verwendungsbereich" übersetzt werden kann, werden unter Kontext in Disziplinen mit einer vorwiegend textwissenschaftlichen Ausrichtung vor allem Beziehungen innerhalb eines Textes oder zwischen verschiedenen Texten verstanden. In diesem Sinne wird der Begriff Kontext als Fachbegriff bis in das 19. Jahrhundert in der Theologie verwendet und in diesem theologischen Verständnis sind diejenigen Texte gemeint, die sich auf die Bibel als "den" (eigentlichen) Text beziehen (z. B. Glossen, Kommentare).2 Von dieser Begriffsverwendung zu unterscheiden sind Beziehungen eines Textes zu außertextuellen Gegebenheiten, die aus text-bzw. kulturwissenschaftlicher Sicht ebenfalls als Kontext verstanden werden können. Der Kontext selbst ist nie einfach gegeben; vielmehr wird er im Rahmen von Rezeptionsprozessen erzeugt. Was jeweils Kontext ist und was nicht, ist deshalb im kon struktivistischen Sinne das Ergebnis von Kontextualisierungen, denen unterschiedliche Ziele, Zwecke und Funktionen zugrunde liegen. Der auf diese Weise (re) konstruierte Kontext lässt sich unterschiedlich dicht beschreiben und analysieren, jedoch nie erschöpfend definieren.3 Dementsprechend sollten Kontextualisierungsbemühungen Dieser Beitrag ist im SFB 933 "Materiale Textkulturen" entstanden, der durch die DFG finanziert wird. 1 Stierle 1974, 144. 2 Stierle 1974, 146 mit französischen Beispielen. 3 Derrida 2001. Dieses Werk ist lizenziert unter der Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 3.0 Lizenz. © 2015, Luft, Ott, Theis. Brought to you by | Freie Universität Berlin Authenticated Download Date | 7/4/15 4:14 PM4 Jan-Dirk Müller schlägt (aus literatur-und kulturwissenschaftlicher Sicht) vor, im Rahmen von Text-Kontext-Analysen den "Text" mit Blick auf die "Erkenntnisinteressen, theoretischen Grundlagen und Methoden der jeweiligen Fachwissenschaft" zu bestimmen; der entsprechende Kontext ist dann "die Umgebung des ‚Textes' im weitesten Sinne, auf die er reagiert, deren Bedingungen er aufnimmt und auf die er einzuwirken sucht" (Müller 2007, VII).
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