Zusammenfassung
Hintergrund Eingangsuntersuchungen sind wichtig, um Aussagen über die Gesundheit treffen zu können. Diese Untersuchungen beinhalten etablierte internistisch-kardiologische Testverfahren sowie eine orthopädische Beurteilung des Bewegungsapparats. In den großen Mannschaftsportarten ist die Lizensierung der Spieler eng an die medizinischen Eingangsuntersuchungen geknüpft. Die vorgeschriebenen Eingangsuntersuchungen bilden jedoch lediglich den aktuellen Gesundheitszustand ab und lassen nur indirekte Aussagen über die Funktions- und Leistungsfähigkeit des Athleten zu. Somit wurde in den letzten Jahren versucht, diese Lücke durch eine Erweiterung in Richtung sportartspezifische Leistungsdiagnostik zu schließen. Sollte sich der Athlet verletzen, können die erhobenen Baseline-Werte als Maßstab genutzt werden, um das Monitoring des Sportlers im Rehabilitationsprozess zu unterstützen und einen sicheren Übergang zurück zum Wettkampf zu begleiten. Dies ist ein entscheidender Vorteil in der Return-to-Play-Diagnostik.
Material und Methoden Aufgrund der Annahme, dass nur ein gesunder Spieler seine volle Leistungsfähigkeit abrufen kann, wurde von der Saison 2012/2013 für 5 aufeinanderfolgende Spielzeiten im Rahmen der medizinischen Eingangsuntersuchungen zusätzlich die Basketball-spezifische, konditionelle Leistungsfähigkeit der Spieler eines Basketball-Bundesligisten überprüft. Diese Werte wurden prospektiv mit den stattgehabten Verletzungen korreliert.
Ergebnisse Insgesamt wurden 71 Spieler in jeweils 5 verschiedenen Kategorien (u. a. Sprungkraft, Agilität, Sprintfähigkeit) getestet. Im Untersuchungszeitraum ereigneten sich 142 Verletzungen, die im Mittel zu einer Ausfallzeit von 23 Tagen (Range 1–347 Tage) führten. Die Verletzungen betrafen zumeist die untere Extremität, wobei Sprunggelenk, Oberschenkel und Kniegelenk am häufigsten betroffen waren. Es zeigte sich ein deutlicher Trend dahingehend, dass Spieler mit einer schwächer ausgeprägten Richtungsänderungsschnelligkeit häufiger Verletzungen erlitten (r = 0,34; p = 0,029) und Spieler, die im YoYo-Test signifikant schlechter abschnitten, häufiger von Oberschenkelverletzungen betroffen waren (r = 0,266; p = 0,012).
Schlussfolgerung Als Instrument zur Prävention sind medizinische Eingangsuntersuchungen nicht nur im Profisport essenziell, um Sportverletzungen oder Sportschäden aufzeigen bzw. ausschließen zu können. Die Erweiterung in Richtung sportartspezifische Leistungsdiagnostik liefert Informationen über Defizite bezogen auf Agilität und Ausdauer, die die Entstehung einer Verletzung begünstigen können. Darüber hinaus bieten die Untersuchungen auch die Möglichkeit, die erhobenen Werte als Baseline zu nutzen, die im Falle einer Verletzung den Fortschritt der Rehabilitation objektiv erfassbar machen und eine sichere Rückkehr zum Wettkampf ermöglichen.
ZusammenfassungDie Bandverletzung des oberen Sprunggelenks ist eine der häufigsten Verletzungen im Sport. Landung auf dem gegnerischen Fuß oder direkter Kontakt gehören zu den häufigsten Verletzungsmechanismen. Initial zählt vor allem die klinische Diagnostik, je nach Bedarf um Röntgen, Sonografie oder MRT ergänzt. Meist wird konservativ therapiert; zunächst müssen Schmerz und Schwellung reduziert, dann die Funktion wiederhergestellt werden, bevor nach Return-to-Play-Testung in den Sport zurückgekehrt werden kann. Teilweise liegen komplexere Verletzungsmuster mit Begleitschäden vor und trotz aller Erfolge der konservativen Behandlung bleiben bestimmte Fälle dem operativen Vorgehen vorbehalten. Nicht nur die reelle Ausfallzeit der Athleten, sondern die Ausprägung von Folgeschäden und chronischen Funktionseinschränkungen und auch die damit verbundenen Behandlungskosten legen die Empfehlung nahe, eine Sprunggelenkverletzung nicht zu unterschätzen und die Therapie adäquat auszuwählen.
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