Zusammenfassung
Hintergrund Körperliches Training und antiresorptive pharmakologische Therapie wirken über unterschiedliche Mechanismen auf den Knochenstoffwechsel ein. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Ansatz, ob eine Bisphosphonat-Behandlung durch zusätzliches körperliches Training additive Effekte auf die Knochendichte (BMD) an Lendenwirbelsäule (LWS) und/oder Schenkelhals (SH) ausübt.
Methoden Unsere systematische Literaturrecherche von fünf elektronischen Datenbanken gemäß PRISMA (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses) schloss kontrollierten Studien mit einer Dauer von mehr als 6 Monaten und mindestens zwei Studienarmen: (a) Bisphosphonate (B), (b) Bisphosphonate und körperliches Training (B+E) bis zum 26. August 2021, ein. Studien mit anderen pharmazeutischen Therapien oder Krankheiten mit relevanten Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel wurden ausgeschlossen. Die vorliegende Analyse wurde als random-effects Meta-Analyse durchgeführt. Ergebnismaße waren standardisierte mittlere Differenzen (SMD) für BMD-Änderungen an LWS und Schenkelhals (SH).
Ergebnisse Unsere Suche identifizierte vier geeignete Studien mit insgesamt 247 Teilnehmern. Zusammenfassend zeigte die kombinierte Intervention (B+E) verglichen mit der isolierten Bisphosphonat-Therapie keine signifikant höheren Effektstärken an LWS (SMD: 0,66, 95%-CI: − 0,63 bis 1,94) oder SH-BMD (0,49 − 0,42 bis 1,40). Wir beobachteten für beide Studienendpunkte (BMD-LWS, BMD-SH) eine sehr hohe Heterogenität der Ergebnisse der eingeschlossenen Studien (I2: 89 bzw. 92%). Die Wahrscheinlichkeit eines „small study“ bzw. Publikations-Bias liegt in beiden Fällen ebenfalls recht hoch.
Schlussfolgerung Wir konnten keinen signifikant überlegenen Effekt einer kombinierten Intervention aus Bisphosphonaten und körperlichem Training im Vergleich zu isolierter Bisphosphonat-Therapie auf die BMD an LWS oder SH erfassen. Allerdings zeigten die vorliegenden Einzelstudien eine hohe Heterogenität, die wir primär auf unterschiedlichen Trainingsprotokolle der Studien zurückführen.
Schlüsselworte körperliches Training, Bisphosphonate, Knochendichte, Meta-Analyse
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.