Zusammenfassung. Die Verarbeitung abstrakter Begriffe ist ein wichtiger Bestandteil der sprachlichen und kognitiven Entwicklung, der gerade in der späteren Kindheit relevant ist. In der vorliegenden Studie wurde ein Reaktionszeitexperiment zum lexikalischen Entscheiden über konkrete und abstrakte Nomen durchgeführt, an dem je 20 Kinder im Alter von acht bzw. zwölf Jahren sowie Erwachsene teilnahmen. Die Ergebnisse zeigen, dass Qualität und Geschwindigkeit der Wortverarbeitung in Abhängigkeit vom Alter und vom Konkretheitsgrad variieren. Achtjährige Kinder verarbeiteten konkrete Begriffe sowohl sicherer als auch schneller als abstrakte. Auch Zwölfjährige konnten Konkreta sicherer verarbeiten, die Reaktionszeiten für konkrete und abstrakte Wörter unterschieden sich hingegen nicht. Erwachsene Probanden verarbeiteten Konkreta und Abstrakta gleich schnell und zeigten sogar etwas bessere Leistungen für Abstrakta. Damit deutet sich ein Umschwung in der Verarbeitung abstrakter Begriffe zwischen acht und zwölf Jahren an, der im Zusammenhang mit einer zunehmenden Abstraktionsfähigkeit und Lösung vom Konkreten in dieser Altersstufe diskutiert wird.
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