Die vorausgegangenen fünf Teile dieses Repetitoriums gaben einen Überblick über die verschiedenen Wirkungsweisen und Bauarten altbekannter, aber auch einiger neuartiger marktgerechter Luftschall‐Absorber. Dabei stand die Erläuterung der im einzelnen sehr unterschiedlichen physikalischen Dämpfungs‐Mechanismen ordnend im Vordergrund. In der Praxis der Lärmbekämpfung und bei der raumakustischen Gestaltung besteht aber oft die Aufgabe, z. B. einen bestimmten bewerteten Schall‐Pegel bzw. eine wünschenswerte Nachhall‐Charakteristik, sicher einzuhalten bzw. exakt einzustellen. Dann kommt es darauf an, mit einer möglichst wirksamen und kostengünstigen Auswahl oder einer optimalen Kombination von geeigneten Absorbern das vorgegebene Ziel unter den jeweiligen Einbau‐ und Betriebs‐ bzw. Nutzungsbedingungen zu erreichen. Wie dies geschehen kann, soll am Schluß dieses Innovatoriums am Beispiel von zwei erfolgreichen Kooperationen des Fraunhofer Instituts für Bauphysik IBP mit kleinen bzw. mittelständischen Unternehmen demonstriert werden.
In Teil 1 dieses Innovatoriums wurden zunächst passive faserige/poröse Materialien beschrieben, denen wohl mehr als 90 % der Bauteile für den Schallschutz ihre Wirksamkeit bei hohen Frequenzen, bevorzugt oberhalb 500 Hz, verdanken. Teil 2 beschäftigte sich mit reaktiv wirksamen Masse‐Feder‐Systemen, die vor allem bei tiefen Frequenzen, etwa zwischen 125 und 250 Hz, als Schallabsorber und Schalldämpfer verbreitet Einsatz finden. Neben auch höher abstimmbaren Folien‐Absorbern wurden in [2] sehr vielfältig in der Raumakustik einsetzbare neuartige Verbund‐Platten‐Resonatoren mit einer sehr breitbandigen Wirksamkeit von 50 bis 500 Hz umfassend beschrieben. Teil 3 stellt attraktive Fortentwicklungen der klassischen Hohlkammer‐Resonatoren zu innovativen Schlitz‐ und Membran‐Absorbern sowie Rohr‐Schalldämpfern vor. Die beiden letztgenannten sind wieder typische Vertreter der vom Fraunhofer IBP in den vergangenen 10 Jahren verstärkt propagierten Alternativen Faserfreien Absorber ALFA‐Familie, von denen sich besonders die Module 2 bis 7 mit kompetenter Unterstützung starker Lizenz‐ und Kooperations‐Partner im Markt durchzusetzen beginnen.
Die Anforderungen an Schalldämpfer, die als sekundärer Schallschutz in Luftleitungen eingesetzt werden, sind in industriellen Anlagen (z. B. Papier- und Mineralfaserproduktion, Lackieranlagen) sowie Kraftwerken und Heizkraftwerken besonders hoch. Dies liegt zum einen an der Belastung der Abgasströme mit Reststoffen, die sich an den Oberflächen der Schalldämpfer absetzen und so deren Wirkung vermindern oder gar aufheben. Hohe Strömungsgeschwindigkeiten, Temperaturen und Feuchtigkeit sind weitere Einflüsse, die sich negativ auf die Standzeiten der Schalldämpfer auswirken. Zusätzlich sind gerade bei tiefen Frequenzen hohe Dämpfungen zu erzielen, da die Schallerzeuger (Ventilatoren, Verdichter, Turbinen und Motoren) dort ihre Anteile aufweisen. Konventionelle Schalldämpfer führen unter diesen Randbedingungen zu unwirtschaftlichen Lösungen. Diese Problematik wird beleuchtet sowie robuste und auf den jeweiligen Bedarf und Frequenzbereich abstimmbare Schalldämpferentwicklungen vorgestellt. Das Wirkprinzip und die Konstruktion der Schalldämpfer, die aus Platten-, Hohlraum- und aktiven Resonatoren bestehen, werden dargestellt. Ihr Platz und Geld sparender Einsatz wird anhand konkreter, in der Praxis umgesetzter Beispiele gezeigt. Diese umfassen den Einsatz der als Eckiger Innenzug und Reinigbarer Rohr-Schalldämpfer bezeichneten Resonator-Schalldämpfer in Anlagen zur Papier- und Stromproduktion. Anhand von Heizungsanlagen wird der Einsatz aktiver Resonatoren vorgestellt. Neue Entwicklungen von resistenten Absorbermaterialien und dauerhaften, akustisch reagierenden Abdeckungen geben einen Ausblick auf innovative Lösungsmöglichkeiten
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