Zusammenfassung Hintergrund In der Onkologie existieren unterschiedliche Erkenntnisse bzgl. einer Änderung im Gesundheitsverhalten der betroffenen Patienten nach Diagnosestellung eines malignen Tumors (z. B. beim kolorektalen Karzinom oder bei gynäkologischen Karzinomen). Derlei Daten existieren bislang nicht in größerem Umfang für dermatoonkologische Patienten. Fragestellung Ziel dieser Querschnittstudie mittels Fragebogen und Korrelation mit retrospektiven Daten war es, herauszufinden, ob Hauttumorpatienten ihr Gesundheitsverhalten (Sonnenexposition, Freizeitverhalten, Raucherentwöhnung etc.) nach dermatochirurgischer Therapie/Behandlung ändern und damit den ärztlichen Empfehlungen folgen. Zudem wurde die Lebensqualität der Patienten nach operativer Therapie von Hauttumoren erfasst. Material und Methoden In die Studie wurden 653 Patienten eingeschlossen, welche im Jahre 2013 unter stationären Bedingungen aufgrund eines oder mehrerer maligner Hauttumore operativ behandelt wurden. Mittels Fragebögen wurden die postoperative Lebensqualität sowie das Freizeit- und Gesundheitsverhalten erfasst und analysiert. Ergebnisse: 263/653 Patienten nahmen an der Befragung teil (Rücklaufquote 40,3 %). 62,0 % der Patienten waren männlich, 38,0 % weiblich. Der Altersdurchschnitt lag bei 69,8 Jahren. Überraschenderweise konnten wir eine Umstellung der Lebensweise hin zu gesünderen Eigenschaften (Reduktion des Alkoholkonsums, gesündere Ernährung) und Reduktion der Risikofaktoren (Reduktion der Sonnenexposition und Schutz vor UV-Strahlung) feststellen. Eine Abhängigkeit der Verhaltensänderungen vom Bildungsstand, Geschlecht oder dem Familienstand ergab sich hingegen nicht. Die Nutzung textilen Sonnenschutzes sowie der Umgang mit sportlicher Betätigung änderte sich nicht. Hinsichtlich der Lebensqualität zeigten sich unsere Patienten generell zufriedener als die deutsche Allgemeinbevölkerung. Weibliches Geschlecht, das Leben mit einem Partner, ein hohes Bildungsniveau sowie höheres Lebensalter wirkten sich bei unseren Patienten positiv auf die Lebensqualität aus. Diskussion Vor dem Hintergrund einer weiter notwendigen Verbesserung der primären und auch sekundären Präventionsmaßnahmen erscheint auch eine Optimierung spezifischer Aufklärungsinhalte in der Dermatoonkologie notwendig. Insbesondere der Einfluss einer gesunden Lebensweise spielt hier eine Rolle. Die Auswirkungen der Hautkrebserkrankung auf die Lebensqualität waren geringer als von uns erwartet. Dies kann als Ursprung für den verminderten Antrieb zur Lebensstilveränderung gesehen werden. Limitationen Der Homburger Gesundheitsbogen wurde eigens entwickelt und nicht in Testverfahren validiert. Die Patienten wurden nur einmalig angeschrieben. Erinnerungsmaßnahmen oder Incentives wurden nicht genutzt.
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