Zusammenfassung Hintergrund Zahlreiche OCT-Biomarker (OCT: optische Kohärenztomografie) für postoperativen Erfolg bei Patientinnen und Patienten mit idiopathischen epiretinalen Membranen (iERM) wurden in Einzelfaktoranalysen beschrieben. Das Ziel der Studie war es, die Reliabilität der Diagnose von OCT-Biomarkern zu berechnen und ihren Einfluss auf die postoperativen Resultate mittels multipler Regressionsanalyse zu untersuchen. Methoden In diese retrospektive Studie wurden Patientinnen und Patienten mit Pars-plana-Vitrektomie mit Membrane Peeling aufgrund einer iERM eingeschlossen. Präoperative OCTs wurden bez. des Vorliegens von OCT-Biomarkern von 2 Reviewern untersucht. Die Intra- und Interobserver-Reliabilität wurde mit dem Kuder-Richardson-20-Test untersucht. Resultate Es wurden 136 Patientinnen und Patienten in die Studie eingeschlossen. Die Intra- und Interobserver-Reliabilität betrug 0,89/0,70 für „ectopic inner foveal layer“ (EIFL), 0,82/0,53 für „disorganization of retinal inner layers“ (DRIL), 0,93/0,89 für intraretinale zystoide Veränderungen, 0,84/0,78 für Veränderungen der ellipsoiden Zone, 0,84/0,72 für das „cotton ball sign“, 0,68/0,58 für hyperreflektive Foci, 0,55/0,47 für epimakuläre Risse der ERM (EMM-Rips), and 0,87/0,60 für retinale Kontraktion. Nur DRIL und die „central subfield macular thickness“ (CMT) zeigten sich als signifikante Prädiktoren für den BCVA 3 Monate nach der Operation in einer multiplen Regressionsanalyse. Schlussfolgerung Die Intraobserver-Reliabilität war im Vergleich zur Interobserver-Reliabilität höher, ein Unterschied, der auf die klinische Erfahrung und Erfahrung im Grading bez. der Beurteilung von OCT-Biomarkern hinweist. DRIL und CMT waren signifikante Prädiktoren in einer multiplen Regressionsanalyse und haben das Potenzial, den postoperativen BCVA negativ zu beeinflussen.
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