Zusammenfassung
Es ist eine vertretene Ansicht, dass Ps 1 entweder allein oder in Kombination mit Ps 2 die Funktion eines Vorwortes zum »Buch« der Psalmen erfüllt. Obwohl diese Sicht von der frühchristlichen Rezeption unterstützt wird, hängt viel davon ab, wie man תורת יהוה in Ps 1 versteht, und wie man die Beziehung zwischen den ersten beiden Psalmen und dem Konzept des »Buches« der Psalmen versteht. Dieser Artikel besieht diese Frage neu und benennt einige Gründe gegen diese These. Zuerst wird תורת יהוה analysiert. Dabei wird argumentiert, dass sich der Ausdruck nicht auf eine Sammlung von Psalmen bezieht, sondern auf eine Tora, die mit Moses verwandt ist. Zum zweiten wird der Pescher des Psalms in Qumran besehen, 4Q174, und ein paratextuelle Verständnis von Ps 1 dort ebenso bestritten wie eine verknüpfende Lesung von Ps 1–2. Abschließend wird eine Textvariante in Apostelgeschichte 13:33 analysiert, die einen interessanten Einblick in die Interpretation von Ps 1 im 4. Jahrhundert bietet. Zusammengefasst stellen die Beobachtungen den fest etablierten Konsens in Frage, nach dem Ps 1–2 als Vorwort zum Buch platziert wurde.
Verö entlicht auf Englisch. Der vorliegende Band versammelt Beiträge über Sünde, Leid und das Böse, wie diese Themen in der Hebräischen Bibel behandelt werden. Er erörtert auch, wie sie sich im Laufe der Geschichte auf die menschliche Erfahrung von Leid ausgewirkt haben.
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