Eine ausgesprochene ,,~'berempfindlJchkeit" gegeniiber kleinsten Kuhmilchmengen, die sich in Form plStzlich einsetzenden Fiebers, Erbreehens, Durchfalls, Gewichtssturzes zeigt, des 5fteren noch in Yerbindung mit Symptomen wie Anorexie, Nahrungsverweigerung, Albuminurie, Nephritis, Leukocy~ose, Exanthem, k6rper!iehe Unruhe, ~Dyspn6e, Spasmophilie und selbst schwerster Kollaps, ist eine h6chst seltene, unter 1000 Sguglingen kaum einmal (X~reund) vorkommende ]~rkrankung des meist sehon ~lteren Sauglings, abet dennoch des eingehenden Studiums recht wert, indem sie mit l~ficksicht auf ihren meist akut und stiirmisch verlaufenden Charakter wohl durehaus geeignet ist, als Ausgangspunkt in der Betrachtung der Frage nach der Ursache mancher Ernghrungsst6rungen des Sauglings fiberhaupt zu dienen, wozu einige Autoren sie auch rechnen. (Czerny-Keller, .Finkelstein, L..F. Meyer.) Denn es diirfte keineswegs angehen, die ,,Kuhmilchidiosynkrasie" als eine Erkrankung ganz und gar sui generis zu bctraehten, einmal deswegen nieht, weil manche der genannten Symptome Beriihrungspunkte mit anderen Erkrankungen, wie a]Jmentgrer Intoxikation und Spasmophilie, bieten, dann abet aueh, weil diese ,,Kuhmilehidiosynkrasie" iiberhaupt keine eigentliche ,,Idiosynkrasie" ist, d~ sie im Gegensatz zu anderen Idiosynkrasien nur kurze Zei~, meist einige Wochen, w~hrend des 13bergangs yon natfirllcher zur kiinstlichen Ern~hrung besteht. 1Vfan rut daher auch gut, solange man das Wesen der Er'krankung nicht genauer kennt, nur yon einer sogenannten /~uhmilchidiosynkrasie zu sl)rechen , (Sieffert, 1Veuhaus und Sehaub), um diesen Namen dereinst vielleicht ganz abzuschaffen.Was nun nach den bisherigen Forschungen die Ursache der Erlrxankung betrifft, so sind sich die hiehrzahl der Autoren dariiber einig, dal3 es sich meist um neuropathische und schw~ichliche Kinder (Halberstadt, 2~inkelstein, Siegert, Zybell) handelt. DaB abet die Neuropathie