Zusammenfassung
Der Beitrag schlägt eine Aktualisierung der sozialfigurativen Beschreibung des homo ethnographicus vor. Ethnograf_innen werden seit Chicago School Gründungstagen als grenzgängerische Außenseiterfiguren porträtiert. Ausgehend von der Annahme enger Verwobenheit figurativsoziologischer und zeitdiagnostischer Beschreibungen gilt es – so die These der Autorin –, angesichts tiefgreifender Restrukturierungen in der gegenwärtigen US-amerikanischen Ethnografielandschaft die Figur der Ethnograf_innen neu zu charakterisieren. Dies geschieht auf empirischer Grundlage mittels „big story“-Analysen biografischer Selbstthematisierungen Ethnografierender. Zentrales Ergebnis sind die Erzählmuster: Wege der Berufung und Wege der Wahl. Die darin vorgenommenen Subjektentwürfe weisen Homologien mit den sozialtheoretischen Grundorientierungen der Ethnograf_innen auf, die in deren Feldbeschreibungen wirksam sind. Ausgehend von diesen empirischen Einblicken, der Beobachtung sozialtheoretischer Ausdifferenzierung und daraus resultierenden Re-Positionierungsleistungen wird abschließend die Rekonzeptualisierung des homo ethnographicus als etablierter Außenseiter formuliert.
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