Zusammenfassung
Hintergrund
Transpedikuläre Zementaugmentationen sind eine etablierte Therapieoption in der Behandlung pathologischer Kompressionsfrakturen der Wirbelsäule. Neben der Osteoporose sind auch immer wieder metastasierte Grundleiden oder seltener ein primärer Knochentumor Ursache für Wirbelkompressionsfrakturen ohne adäquates Trauma.
Ziel
Erstellung eines aktuellen Meinungsbildes unter Wirbelsäulenchirurgen in Deutschland, der Schweiz und Österreich zum Stellenwert der transpedikulären Biopsie während Kypho- und Vertebroplastien von Wirbelkörperfrakturen.
Material und Methoden
Es wurde ein webbasierter UmfrageOnline®-Fragebogen mit 11 Fragen erstellt und an die E‑Mail-Verteiler der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG), der Österreichischen Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie (spine.at) und der Schweizerischen Gesellschaft für spinale Chirurgie (SGS) sowie an den E‑Mail-Verteiler der Sektion Wirbelsäule der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) versendet.
Ergebnisse
Von insgesamt kontaktierten 2675 Wirbelsäulenchirurgen beantworteten 250 (9,3 %) die Umfrage. Rund ein Drittel (29,8 %) der Befragten führt regelhaft bei jeder Kypho- oder Vertebroplastie eine transpedikuläre Biopsie durch. Genannte Gründe für eine Biopsie waren ein bildmorphologischer (79,7 %) oder anamnestischer Verdacht auf eine Tumorerkrankung (66,0 %) oder das Vorliegen einer solchen (71,4 %). Als Gründe gegen eine routinemäßige Biopsie wurden die damit verbundenen Kosten und die limitierte Aussagekraft der gewonnenen Biopsate genannt.
Diskussion
Fast ein Drittel der befragten Wirbelsäulenchirurgen führt regelhaft bei jeder Kypho- oder Vertebroplastie eine transpedikuläre Biopsie durch. Fast alle Befragten führen Biopsien zumindest dann durch, wenn eine Tumorerkrankung bekannt ist bzw. aufgrund von Risikofaktoren vermutet wird. Zukünftige Studien müssen die Kosteneffizienz der transpedikulären Biopsie weiter abklären.
Graphic abstract
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