Zusammenfassung
Die Gefahr radikalislamistisch motivierter Terroranschl?ge in Deutschland ist seit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am 19.12.2016 real geworden. Die Erfahrungen aus den Terroranschl?gen von Boston, Paris, Madrid und Mumbai haben gezeigt, dass bei Terrorlagen die bislang in Deutschland etablierten Konzepte f?r einen Massenanfall von Verletzten (MANV) ?berdacht werden m?ssen.
Unstrittig ist, dass deutschlandweit MANV-Lagen, z.?B. durch Gro?schadensereignisse, bei den pr?klinischen Versorgungsdiensten etabliert und Gegenstand zahlreicher ?bungen sind. In zivilen Gro?schadenslagen bestimmen weitgehend die Patienten selbst das weitere rettungsdienstliche Vorgehen gem?? Advanced Trauma Life Support (ATLS). Anders verh?lt es sich jedoch bei einem ?Terror-MANV?. Hier gibt die polizeiliche bzw. milit?rische Lage vor, in welchem Umfang und an welcher Stelle eine Versorgung der Anschlagsopfer m?glich ist und ob es ?berhaupt einen Zugang f?r ausgebildetes Rettungspersonal zu Anschlagsopfern vor Ort gibt. Zudem ist bei Terrorlagen h?ufig mit einer hohen Inzidenz penetrierender Verletzungen, Amputationen und auch Verbrennungen zu rechnen.
Im November 2016 begann in Oldenburg (Niedersachsen) die Schulung des nicht?rztlichen Rettungsdienstpersonals hinsichtlich der Einsatz- und Versorgungsstrategien bei einem MANV in einer Terrorlage. Zwei Teilnehmer dieser Schulung wurden im darauffolgenden Monat Augenzeugen des Terroranschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt und waren somit nicht nur die ersten qualifizierten Mitarbeiter des Rettungsdienstes vor Ort, sondern zudem erst wenige Wochen zuvor speziell f?r eine aus einem terroristischen Akt resultierende Gro?schadenslage geschult worden.
In zwei Augenzeugenberichten wird geschildert, wie das auf ?Tactical Combat Casuality Care (TCCC)? basierte Versorgungskonzept f?r einen MANV in Terrorlagen in der Praxis umgesetzt wurde.
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