In dem Beitrag wird, ausgehend von typischen Schadensfällen, der Hintergrund der Rissbildung durch Flüssigmetallversprödung beim Feuerverzinken aufgezeigt. Dabei handelt es sich um ein Phänomen, das in den letzten Jahren verstärkt und nicht selten mit Auswirkung auf die Standsicherheit zu beobachten war. Dies gab Anlass für eingehende Forschungsarbeiten, deren Ergebnisse die Ursachen und Hintergründe der Rissbildung nun wesentlich aufhellen. Sie reichen über das gesamte Spektrum der Problematik, beginnend von den mikroskopischen Befunden, des Korngrenzenangriffs über die Ermittlung von Spannungs‐Dehnungszuständen bis hin zu griffigen Beurteilungsverfahren. Nach der Darstellung der maßgebenden Einflussfaktoren wie Zinkschmelzenzusammensetzung, Spannungs‐ Dehnungsentwicklung, Material, etc. werden auf Grundlage der aktuellen Forschungsergebnisse Empfehlungen zur Vermeidung der Rissbildung abgeleitet und vorgestellt.
KurzfassungIn jüngster Vergangenheit gehäuft auftretende Risse beim Feuerverzinken von großen Stahlkonstruktionen gaben Anlass, die Ursachen und Einflussfaktoren der Rissbildung genauer zu untersuchen. Zielsetzung einer von der Industrie zusammen mit der RWTH Aachen gestarteten Forschungsinitiative ist es, die wirksamen Mechanismen zu klären, die vielfältigen und sich in komplexer Weise beeinflussenden Parameter zu untersuchen, sowie die Einflüsse auf Beanspruchung und Beanspruchbarkeit des Stahls beim Verzinken zu separieren und zu quantifizieren. Es wurde ein neuer, aussagekräftiger Versuch zur Untersuchung der wirksamen Effekte bei der Versprödung von Baustählen durch Angriff aus Zinkschmelzen entwickelt, der den vorherrschenden Spannungs-Dehnungszustand berücksichtigt.
Über gehäufte Risserscheinungen an feuerverzinkten Stahlkonstruktionen einhergehend mit Standsicherheitsproblemen ist in letzter Zeit mehrfach berichtet worden [1] bis [6]. Ein mit zahlreichen Vertretern der betroffenen Industriekreise, der Behörden und der Universitäten sowie Beobachtern aus England und Italien und einem Berater aus Österreich besetzter Unterausschuss “DASt‐Richtlinie Rissfreies Verzinken” wurde deswegen gegründet, in dem eine Technische Regel erarbeitet wird, die die Vermeidung von Rissbildung beim Feuerverzinken von den vielfältigen Ursachen her angeht und die Einzelbeiträge quantitativ in den Zusammenhang eines Grenzzustands der Rissbildung bringt. So werden Zulässigkeitsgrenzen für Stahlbau und Verzinkung angeboten mit der gleichzeitigen Möglichkeit, auch zukünftige Neuentwicklungen zu berücksichtigen. Zusammen mit wesentlichen Ergänzungen zur Überwachung und zu vorhandenen allgemeinen Normen werden Voraussetzungen für das problemlose und weiterhin einfache Feuerverzinken im bauaufsichtlichen Bereich geschaffen. Grundlagen, Ziel und Konzept der neuen DASt‐Richtlinie werden im Folgenden vorgestellt.
Für den Entwurf und die Berechnung von Krankonstruktionen gilt die CEN/TS 13001‐3‐1: 2005, die in CEN/TC 147 bearbeitet wurde. Diese technische Spezifikation bezieht sich auf EN 1990: Eurocode “Grundlagen der Tragwerksplanung” und EN 1993‐1‐1: Eurocode 3: “Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten”, Teil 1‐1: “Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau”, weicht aber in einigen Punkten wesentlich von den Eurocodes ab, beispielsweise bei den Regelungen für die Stahlgütewahl und den Festlegungen für die Ermüdungsfestigkeit bestimmter konstruktiver Details. Bislang enthält die CEN/TS 13001‐3‐1 noch keine Regelungen für Plattenbeulnachweise. Der Beitrag zeigt einige Beispiele für Divergenzen auf, die aufgrund unterschiedlicher Herangehensweise an den Versuchshintergrund entstanden sein könnten. Hierzu liefert EN 1990 eine standardisierte Vorgehensweise für die Festlegung der charakteristischen Werte der Beanspruchbarkeiten und die Empfehlungen für Teil sicherheitsbeiwerte. Für das Plattenbeulen werden die Nachweismethoden in EN 1993‐1‐5 und der zugehörige Zuverlässigkeitshintergrund erklärt.
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