This article aims to introduce the concept of „Invecticity“ as a new perspective for social and cultural studies. It understands phenomena of insult and debasement, of humiliation and exposure as - cross-cultural and epoch-spanning - basic operations of societal communication. Due to their disruptive, stabilising or dynamising effects on social order, invective communication have the potential to unite and shape societies. This article subsumes such phenomena under the term Invectivity. The term includes all aspects of communication (either verbal or non-verbal, oral or written, gestural or graphic) that are used to degrade, to hurt or to marginalize others. Manifestations and functions of the Invective are not systemised under strict patterns but medially, politically, socially and aesthetically contextualized depending on the diverse historical contexts and complex constellations they occur in. Thus, they can only be properly understood as performative events which develop through the interaction of ascription, response and follow-up communication as well as by means of the social, discursive and media conditions in which they arise.
Im Entstehungsprozess des Handbuchs -so insbesondere in Vorbereitung des Teils 3 dieses Bandes -wurde die Idee entwickelt, im Rahmen einer E-Mail-Kontroverse strittige, die Methodologie und Methode der Diskursforschung betreffende Fragen im sozialwissenschaftlichen Feld zu erörtern. Ausgangspunkt war die Überlegung, Wege und »Gefahren« einer methodologischen und methodischen Systematisierung der sozialwissenschaftlichen Diskursforschung durch kontroverse Positionierungen zu vermessen. Fünf DiskursforscherInnen haben darüber debattiert, 1 ob und inwiefern eine Systematisierung von Diskursanalyse gelingen kann und soll, ohne damit zentrale Prämissen der Diskurstheorie preiszugegeben. Neben den Mit-HerausgeberInnen des Handbuchs Juliette Wedl und Daniel Wrana diskutieren Reiner Keller, der das Forschungsprogramm der Wissenssoziologischen Diskursanalyse entwickelt hat, Dominik Schrage, der sich seit vielen Jahren mit »Foucaults Versprechen, mehr ans Licht zu bringen« auseinandersetzt sowie Robert Feustel, der die Methodisierung der Diskursforschung problematisiert. Auch wenn die Verortung der Diskursforschung in Bezug auf das Feld der empirischen Sozialforschung nicht für alle DiskursforscherInnen von gleichermaßen großer Bedeutung ist, stellt sich aus Sicht der Diskutierenden die Frage nach dem Status der Methodisierung angesichts einer wachsenden Zahl von (Qualifikations-) Arbeiten, die ihre Gegenstände diskursanalytisch bearbeiten.Folgende Fragen werden in dieser Debatte kontrovers verhandelt: Wie stellt sich die Verschränkung von theoretischen Prämissen und methodologischer Verortung 1 | Die Debatte wurde nicht in der vorliegenden Struktur und Chronologie geführt. Die Dis-kutantInnen haben in einer ersten Runde verschiedene Fragen der Moderatorin beantwortet, dabei teils bereits aufeinander Bezug nehmend, und damit die Motive für eine gewissermaßen fiktive Kontroverse geliefert: Die Antworten wurden von der Moderatorin in ein dialogisches Format gebracht, welches dann die Grundlage für weitere Diskussionsrunden mit systematischen wechselseitigen Bezugnahmen der DiskutantInnen bildete. Die Diskussion ist damit ebenso fiktiv wie »real«.
DOMINIK SCHRAGE »Man tritt aus dem Hause, die Musik des Lautsprechers tönt noch im Ohre, man ist in ihr-sie ist nirgends. Man macht zehn Schritte und die gleiche Musik tönt aus dem Nachbarhause. Nun, da auch hier Musik ist, ist Musik hier und dort, lokalisiert und in den Raum gepflanzt wie zwei Pfähle. Aber es ist ja die gleiche Musik: hier singt X, was er dort begonnen. Man geht weiter-am dritten Hause setzt X fort, vom zweiten X begleitet, vom vorsichtigen X des ersten Hauses leise untermalt.« Günther Stern (1930: 65
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