In diesem Artikel wird eine deutschsprachige Kurzskala des Inventars der Persönlichkeitsorganisation (IPO-16) vorgestellt und in drei klinischen Stichproben mit insgesamt 1300 Personen validiert. Das IPO ist ein international verbreitetes Selbsteinschätzungsinstrument, das in mehreren Versionen vorliegt und zur Erfassung von struktureller Beeinträchtigung in den Bereichen Identität, Abwehr und Realitätsprüfung eingesetzt wird. Die Kurzskala basiert auf 16 versionsübergreifenden IPO-Items und misst den Schweregrad der strukturellen Beeinträchtigung. In den Studien konnte gezeigt werden, dass das IPO-16 (1) intern konsistent ist, (2) eine modellkonforme Faktorenstruktur hat, (3) eine sehr hohe Überlappung zur IPO-Vollversion aufweist, (4) in der Selbsteinschätzung über konvergente und diskriminante Validität verfügt, (5) den Schweregrad der Persönlichkeitsstörung aus Expertensicht unabhängig vom aktuellen Leidensdruck vorhersagt und (6) eine diagnostische Effizienz erreicht, die mit anderen Screening-Instrumenten im Bereich der Persönlichkeitsstörungsdiagnostik vergleichbar ist. Mit dem IPO-16 liegt für den deutschsprachigen Raum erstmals ein ökonomisches und gut validiertes Selbsteinschätzungsinstrument zur Erfassung von struktureller Beeinträchtigung vor.
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