Seit den ersten Berichten über Q-Fieber sind wiederholt zeitlich und räumlich begrenzte kleinere Epidemien von Q-Fieber beschrieben worden, darunter auch einige Laboratoriumsepidemien. Die genauere Analyse solcher Epidemien stellt einen wichtigen Beitrag zur Kenntnis dieser in mancher Beziehung noch rätselhaften Krankheit dar und Ist insbesondere geeignet, die Frage der tJbertragung klären zu helfen. Im folgenden soll daher über eine Laboraloriumsepidemie berichtet werden, die in unserem Hamburger Laboratorium Ende 1947 und im Frühjahr 1948 im Rahmen von Experimenten zum Studium der Erregerbiologie und der Ubertragungsmöglichkeiten durch Gliederfüßler aufgetreten Ist. Einige Fälle konnten dabei diagnostisch einer genaueren Untersuchung unterzogen werden. 1. Vorgeschichte Im Dezember 1944 erhielten wir von Prof. 1-I e r z b e r g einen Stamm der ,,Balkangrippe' in Gestalt von intranasal infizierten Mäusen. Dieser Stamm ging uns im Herbst 1945 verloren, und wir haben ihn dann nochmals im April 1947 in Form &ner an Al(OH)3 adsorbierten Organzerreiburig auf Meerschweinchen und anschließend in die Mäuselunge gebracht. Von dieser Zeit ab ist der Stamm bei uns ununterbrochen gelaufen, in der Mäuselunge bis zur 15. Passage. Er riß in der Maus einige Male ab, und es mußte auf Glyzerinreserven zurückgegriffen werden. Wir verimpften den Erreger zum erstenmal am 4. 9. 47 mit einer Lungenzerreibung auf Mäuse j. p. und halten ihn seit 29. 9. 47 laufend durch Milzpassagen. Wir haben jetzt die 54. Passage erreicht, wobei die Passagemilzen jeweils erst nach Vgl. Anm. am Schluß. einem 2-3-wöchigen Aufeñthalt in Glyzerin-Tyrode verimpft werden. Uber unsere Erfahrungen bei der Stammhaltung und einige Experimente zur Ubertragung haben wir bereits berichtet (Nauck und Weyer, 1948). Von Prof. H e r z b e r g wußten wir, daß Laboratoriumsinfektionen bei ihm nicht aufgetreten waren. Unsere eigenen Schutzund Vorsichtsmaßnahmen bezüglich Isolierung, Desinfektion usw. richteten sich, da der Stamm zusammen mit unseren Fleckfieberstämmen bearbeitet wurde, nach den beim Fleckfieber gesammelten Erfahrungen. Spezielle Schutzkleidung, Mundbinderi und dergi. wurden nicht getragen. Zwischenfälle traten während einer Zeit von 6 Monaten nicht ein. in diesem Zeitraum wurde der Stamm in Mäuse-und Meerschweinchenlungen und für kurze Zeit auf der Chorio-Allantois von Hühnerembryonen gehalten. Anfang 1945 hatten wir bereits Versuche zur -Ubertragung auf Gliederfüßler vorgenommen. Diese Versuche wurden im Juni 1947 fortgesetzt.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.