Die gehörverbessernden Operationen bei der Otoskierose verzeichneten in den letzten Jahren einen großen Fortschritt. Damit wurde auch das Interesse für eine Röntgendarstellung des Felsenbeines bei dieser Erkrankung erweckt. Die für die Otoskierose charakteristischen spongiösen Herde in der enchondralen Schicht der knöchernen Labyrinthkapsel können zwar bei dem derzeitigen Stand der Röntgentechnik nicht dargestellt werden. Die Röntgenuntersuchung vermag aber vor einer Operation wertvollen Aufschluß über die Ausdehnung der Pneumatisation des Felsenbeines, über die Lage des Sinus sigmoideus und des Tegmens sowie über entzündliche Veränderungen im Bereiche der Mittelohrräume und des Warzenfortsatzes zu geben. Diese röntgenologisch erfaßbaren Details können für die Indikationsstellung zur Operation von Wert sein. Die Knochenherde können sich in der Nähe des ovalen Fensters entwickeln und durch Einwachsen in das Ringband zu einer Stapesankylose führen. Diese knöcherne Fixation des Steigbügels kann nur auf Grund verschiedener akustischer Untersuchungsmethoden nachgewiesen werden. Die langsam zunehmende Ankylose des Steigbügels verursacht eine im gleichen Sinn zunehmende Mittelohrschwerhörigkeit. Erst später kann es durch Einwachsen otosklerotischer Herde in das Labyrinth zur Degeneration der Nervenelemente und zur Innenohrschwerhörigkeit kommen. Die Aussichten für einen gehörverbessernden operativen Eingriff sind am günstigsten, wenn eine reine Mittelohrschwerhörigkeit vorliegt, und sinken mit zunehmender Innenohrschwerhörigkeit. Versuche, die Schwerhörigkeit bei der Otosklerose operativ zu beheben, liegen bereits weit zurück (Kessel, 1876, Extraktion des Steigbügels; Passow, 1896; Bárányi, 1910; Jenkins, 1912, Anlage eines künstlichen Labyrinthfensters an Stelle des verknöcherten ovalen Fensters). Holmgren (1916), Sourdille (1924), Lempert (1938), Shambaugh (1947) haben die Operationsmethode der Fensterung (Fenestration) weiter ausgebaut und durch peinlichste Asepsis und technische Verbesserungen (Verwendung von Bohrgeräten, Vergrößerungslupen bzw. Operationsmikroskopen) sowie durch Hinzuziehung der Bakteriostatika und Antibiotika bleibende Erfolge erzielt. Von Anfang an wurden also zwei Wege beschritten, um die durch das verknöcherte ovale Fenster behinderte Schallzuleitung zum Innenohr wiederherzustellen. Es wurde entweder ein neues Fenster an der Labyrinthkapsel angelegt, oder man versuchte durch Mobilisation oder Extraktion des Steigbügels den physiologischen Weg der Schallzuleitung durch das ovale Fenster wiederherzustellen (Rosen, 1952; Meurmann, Heermann und Zangemeister). Während sich bei der Mobilisation des Steigbügels bis jetzt keine Möglichkeit einer röntgenologischen Kontrolle ergibt, hat sich bei der Fenestration die Schichtuntersuchung als wertvolle Methode zur Beurteilung des Ergebnisses und postoperativen Verlaufes erwiesen. * Herrn Prof. Gustav Hofer, Vorstand der Grazer lJniversitäts.Hals.Nasen-Ohren.Klinik, zum 70. Geburtstag gewidmet. Heruntergeladen von: NYU. Urheberrechtlich geschützt.
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