ZusammenfassungDie Ankunft einer großen Anzahl Geflüchteter in Deutschland seit 2015 hat zu wachsenden Herausforderungen im Gesundheitssystem geführt, auch im psychosozialen Bereich. Um die Kenntnisse Geflüchteter über die Angebote im psychosozialen Bereich zu verbessern und erste Hilfestellungen anzubieten, wurden an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité-Universitätsmedizin Berlin eine manualisierte Peer-to-Peer-Unterstützung (P2P) entwickelt und P2P-Trainer/innen ausgebildet. In der hier beschriebenen Pilotstudie wurden vier P2P-Gruppen mit männlichen und weiblichen farsi / dari- oder arabischsprachigen Geflüchteten ausgewertet. Die Teilnehmenden wurden in Einzelinterviews zu wahrgenommenen Vor- und Nachteilen der P2P-Gruppe sowie ihrer Präferenzen und Erwartungen befragt. Die Daten wurden mithilfe der Software MAXQDA kodiert und thematisch analysiert. Alle Teilnehmenden der Gruppen äußerten Zufriedenheit mit dem P2P-Gruppenangebot. P2P half ihnen dabei, soziale Kontakte aufzubauen und soziale Unterstützung zu finden. Eine Flexibilisierung der P2P-Interventionen, ausgerichtet an individuellen Bedürfnissen, wurde gewünscht. Die Ergebnisse unserer Studie legen nahe, dass P2P-Ansätze die Integration von Geflüchteten in die psychosoziale Versorgung verbessern können.
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