Taucht man einen Froschmuskel in eine sehr verdfinnte LSsung v0n Formaldehyd, die selbst noch keine Verkiirzung des Muskels verursach~ und reiz~ dann den Muskel mit einem Einzel-Induktionsschlag, so zeigt er genau dieselbe Kontraktionsform, die als Veratrinwirkung bekannt istl). Anfangs sieht man nur eine Dehnung der Verl~ngerungs-phase der Zuckungskurve, dann eine deufliche ,,Funkesche Nase", sparer eine fiberhaup~ sehr verl~ngerte Kontraktion, die meist glatt verl~uft. Wiederholte Reizungen bringen auch bei den schwachen Graden der Vergif~ung diese Formen nacheinander zum Vorschein. Bei noch weiterer Reizung kSnnen sie wieder verschwinden. Auch andere Aldehyde z. B. Ace~Mdehyd zeigt diese Wirkung, was bemerkenswer~ ist, denn dieses wird --wie wir aus den wich~igen Untersuchungen yon 2geuberg 2) und seinen Mitarbei~ern wissen --aueh beim normalen Muskelstoffweehsel gebildet. Von anderen Substanzen hat noeh Glycerin eine ~hnliehe Wirkung, w~hrend die fibrill~ren Zuckungen, die bei Vergiftung mit versehiedenen anderen Subs~anzen naeh einer elektrischen t~eizung ents~ehen, sich augenscheinlieh hiervon nnterscheiden; trotzdem sie gelegentlich in diesetbe Gruppe yon Erscheinungen eingereih~ wurdena).Naeh der Theorie yon v. Frey und Lamm4), sowie P. Hof/mann~) wi~re die Veratrinkontraktion ein chemiseher Tetanus, der dadurch zustande komme, dab --wie das besonders Lamm ausgefiihr~ hat --bei der Kontraktion eine Substanz entsteht, die mit dem Veratrin reagiert und dann als chemiseher t~eiz den Tetanus bedingt.
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